Goofy – Eine komische Historie 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 12. August 2012 13:44
Goofy – Eine komische Historie 2
Aus dem Amerikanischen von Michael Czernich, aus dem Italienischen von Michael Bregel
Mit einem Vorwort von Michael Czernich
Ehapa, 2007, Hardcover, 240 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3140-3
Von Irene Salzmann
Goofy, der tollpatschige Freund von Micky Maus, spielt in „Eine komische Historie“ die Hauptrolle – und das gewohnt chaotisch. Obwohl er nur eine Nebenrolle einnimmt, sorgt meist Micky dafür, dass es kein Desaster gibt. Und Rollen bekleiden beide, denn sie sind Kinder des 20. Jahrhunderts, die nachspielen, was bekannte Persönlichkeiten verschiedener Epochen erlebten – im Disney-Stil…
„Goofy – Eine komische Historie“ wartet mit fünf Geschichten auf, in denen der Titelheld als Beethoven, Johannes Gutenberg, König Arthur, Odysseus und Stradivari auftritt. Vielleicht hätte man sich hier ein Beispiel an den „Enthologien“ nehmen sollen, die gern einem Zeitalter treu bleiben (Ägypten, Antike, Mittelalter und so weiter) oder ein bestimmtes Thema verfolgen (Raumfahrt, Gespenster, Agenten etc.). Hier hingegen wird durch die Epochen nach Belieben gesprungen.
Der Leser erfährt, wie Goofy Beethoven aufwuchs, nach Wien ging und dort sein Glück machte. Als Goofy Gutenberg musste er mit den Behörden kämpfen, bevor der Buchdruck ein Erfolg wurde. Als Knappe orientiert er sich – abgespeckt – an den Geschehnissen in Disneys „Merlin und Mim“, bevor er als König Arthur den Thron besteigt. Die „Odyssee“-Variante führt ihn zu den Zyklopen. Als Goofy Stradivari muss er sich gegen einen fiesen Konkurrenten durchsetzen.
Die Geschichten sind ausnahmslos witzig erzählt, farbenfroh und detailreich gezeichnet. Aber die geballte Ladung an Klamauk, die die historischen Persönlichkeiten durch den Kakao zieht, ist meist schon zu viel des Guten. Den Storys fehlt die Finesse, durch die sich viele andere Disney-Geschichten auszeichnen, die es in ein Hardcover geschafft haben. Hinzu kommt, dass die Zahl der Handlungsträger – und damit auch die Variationsmöglichkeiten – eng begrenzt ist auf Goofy, Micky, Klarabella und Kater Karlo. Selbst Minni, Rudi Ross, Kommissar Hunter und Inspektor Issel fehlen. Die Reihe ist wirklich schön gestaltet, aber ihr fehlt leider irgendwie der letzte Pfiff, zumindest in der vorliegenden Zusammenstellung.