Katie MacAlister: Rendezvous am Höllentor – Dragon Love 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 19. Juli 2012 10:08
Katie MacAlister
Rendezvous am Höllentor
Dragon Love 3
(Light my Fire, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
Lyx, 2009, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 240 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8151-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Irene Salzmann
Aisling Grey ist nach London zu ihrer Mentorin Nora Charles gezogen, um sich zur Hüterin ausbilden zu lassen. Natürlich stellen sich sogleich Probleme ein: Nora wird die Mentoren-Lizenz entzogen; sie darf Aisling, die man offenbar fürchtet, nicht unterrichten. Andererseits wünscht man, dass sie für die vakante Position des Venedigers kandidiert, aber Asiling möchte dem mysteriösen Peter Burke diese Stellung nicht streitig machen. Darüberhinaus will der Dämonenprinz Ariton Baels Thron einnehmen und Aisling für sich einspannen, was ihr ebenfalls missfällt.
Hat sie doch genug damit zu tun, die Aufgaben einer Hüterin zu erlernen und die Pflichten als Gefährtin von Drake Vireo, dem Wyvern der grünen Drachen, zu erfüllen. Gerade Letztere nehmen sie sehr in Anspruch, denn die roten Drachen haben den Krieg erklärt, die blauen Drachen treiben ein falsches Spiel, und die silbernen Drachen erweisen sich als wenig zuverlässige Verbündete. Auf Aisling werden mehrere Attentate verübt, Drake wird zu einem Duell um seine Position und seine Gefährtin herausgefordert, obendrein taucht seine Mutter auf und befindet Aisling weit unter der Würde ihres Sohnes … – da kann auch die dunkle Macht eines Dämonenprinzen, die Aisling anbietet, alle Probleme zu lösen, die junge Frau kaum noch erschüttern.
Nachdem sich die ersten beiden „Dragon Love“-Bände ziemlich ähnlich lasen, bemühte sich Katie MacAlister in „Rendezvous am Höllentor“ um neue Motive. Wirklich neu sind sie jedoch nicht, denn – wieder einmal – bemüht sich die Hauptfigur Aisling, sich ein neues Leben aufzubauen, was gründlich misslingt, denn kleine und große Gegner haben sie im Visier.
Es dauert – wieder einmal – eine ganze Weile, bis sie die Motive und Identitäten von Freund und Feind halbwegs durchschaut und die Konsequenzen zu erahnen beginnt. Sie verliert Macht, aber sie gewinnt eine andere, aber zu welchem Preis? Die Verluste scheinen zu überwiegen, und gerade nach diesem Band ist vieles offen, es bleibt abzuwarten, was Aisling mit ihren neuen Erkenntnissen, Rollen und Machtverlagerungen anfängt.
Ihr Gefährte Drake hat – wieder einmal – bloß geringe Handlungsanteile, da er erneut seine eigenen Angelegenheiten verfolgt, wenig über seine Motive und Probleme redet, so dass Konflikte vorprogrammiert sind. Erst zum Schluss hin überrascht er, weil er von seinem bisherigen Muster abweicht, als er eine Wahl zu treffen hat. Auf diese Weise werden die Weichen für das Kommende genauso gestellt wie durch Aislings Präferenzen. Das Happy End ist nahe oder auch – wieder einmal – nicht, und gewiss entscheidet sich die Autorin dagegen, gewisse Andeutungen hin oder her.
Die Handlung ist durchaus packend, tritt aber immer wieder zu Gunsten der Beziehungsprobleme und erotischen Momente in den Hintergrund. Diese und humorige Entwicklungen liegen der Autorin mehr am Herzen als Genre typische Action Das ist schade, denn der Plot gibt so einiges her, und Katie MacAlister versteht, kurzweilig zu schreiben. Aber ihre Zielgruppe sind nun mal Leserinnen ab 15 Jahre, die amüsante Paranormal Romances schätzen und für die Spannung wenig Bedeutung hat.
Man muss die vorherigen Bände nicht gelesen haben, aber der Spaß ist viel größer, folgt man den Romanen in der richtigen Reihenfolge, da immer wieder Bezug auf frühere Geschehnisse genommen wird und Figuren aus diesen auftauchen. Fans von Lynsay Sands, Lara Adrian, Richelle Mead usw. werden bestens unterhalten, wohingegen „Dragon Love“ den eingefleischten Genre-Fans zu viel an Beziehung und zu wenig an Handlung bietet.