X-Men Sonderheft 34: Astonishing X-Men: Monströs (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 12. Juli 2012 20:31
Daniel Way
Astonishing X-Men: Monströs
X-Men Sonderheft 34
(Astonishing X-Men 36, 37, 39, 41: Monstrous, Part 1-3 + Conclusion, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Jason Pearson
Zeichnungen von Jason Pearson, Karl Story, Sonia Oback u.a.
Panini, 2012, Heft, 100 Seiten, 6,95 EUR
Von Irene Salzmann
Dem Schurken Mentallo gelingt es, die Wesen auf Monster Island unter seine Kontrolle zu bringen. Er lässt eines Tokio verwüsten, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen: Wenn Roxxon, sein ursprünglicher Auftraggeber, sich weigert, eine horrende Summe zu bezahlen, soll es weitere Angriffe geben, die dann auch das Unternehmen empfindlich treffen.
Pech für Mentallo, dass die X-Men in Tokio weilen und das Monster aufhalten können. Sie brauchen nicht lange, um ihn auf der Insel aufzuspüren, doch wieder und wieder kann er entwischen, indem er die Monster auf seine Häscher hetzt und sie gegeneinander ausspielt…
Die vordergründige Action-Handlung ist ein typisches Superhelden-Abenteuer: Ein Schurke versucht sich als Erpresser und bekommt schließlich, was er verdient. Die Wesen, die er zur Realisierung seiner Pläne benutzt, stehen unter telepathischer Kontrolle und sind selbst Opfer, die keine Strafe verdienen. Aber nicht nur die offensichtlichen Monster werden als solche gesehen – sondern auch Mutanten und Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Das muss Armor auf der zweiten Handlungsebene erfahren. Ihre Familie ist nicht gerade glücklich darüber, dass das junge Mädchen zu den X-Men gehört. Nachdem ihre Mutter und ihr Bruder bei einem Unfall ums Leben kamen, bedauert sie, nicht zu Hause gewesen zu sein. Vielleicht hätte sie ihre Angehörigen retten können, oder es hätte besser sie getroffen. Armor muss mit ihrer Trauer zurechtkommen und sich entscheiden: Ist sie für ihre Familie in Japan da oder für ihre andere ‚Familie‘, die X-Men? Wer braucht sie mehr? Auch das ist ein gängiger Konflikt.
In der Summe bietet die in sich abgeschlossene Episode also nichts Neues. Leider können auch die Zeichnungen die Story nicht aus dem Mittelmaß herausreißen. Einmal abgesehen davon, dass aufgrund verschiedener Künstler kein einheitlicher Stil herrscht, sind die Illustrationen nicht einmal schön. Jason Pearsons Protagonisten sind kantig und wirken fast schon wie Karikaturen. Nick Bradshaw hingegen lässt sie rund und puppenhaft aussehen. Weder das eine noch das andere gefällt.
Gelegenheitsleser sollten darum ein wenig in dem Heft blättern, um herauszufinden, ob sie sich mit dem Thema und den Zeichnungen anfreunden können. Treue Sammler werden natürlich zugreifen, um keine Lücken zu haben. Die dennoch bestehenden Lücken (die fehlenden US-Nummern, geschrieben und gezeichnet von Warren Ellis und Simone Bianchi) sollen später geschlossen werden.