Batman Sonderband 36: Der schwarze Spiegel (Comic)

Scott Snyder
Der schwarze Spiegel
Batman Sonderband 36
(Detective Comics 872-875, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration und Zeichnungen von Jock
Panini, 2012, Paperback, 140 Seiten, 16,95 EUR

Von Petra Weddehage

Batman alias Dick Grayson soll eine Reihe brutaler Morde aufklären. Dabei stößt er auf ein Mutagen, das einst Killer Croc erschaffen hat. Um die Quelle zu finden, die dieses furchtbare Serum verbreitet, benötigt er seinen ganzen detektivischen Spürsinn und alle technischen Hilfsmittel, die ihm zur Verfügung stehen. Unterstützung erhält er dabei von Commissioner Gordon und Oracle alias Barbara Gordon. Als er mit einer furchtbaren Droge in Kontakt kommt, durchlebt Batman seinen bisher schlimmsten Alptraum.

Anschließend bekommt Commissioner Gordon es mit einem alten Fall zu tun. Dazu entstehen Parallelen zu einem anderen Ereignis, die seinen Sohn James betreffen. Eine alte, seelische Wunde, die längst verheilt schien, wird erneut aufgerissen. Das Verschwinden von Bess, einer guten Freundin seiner Tochter Barbara, konnte nie geklärt werden. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Scott Snyder ist kein unbekannter im DC-Universum. Rasante, spektakuläre sowie sehr blutrünstige Storys scheinen eine Spezialität von ihm zu sein. Vor allem bringt er seine Helden gerne in ungewöhnliche, schier aussichtslos scheinende Situationen, bei denen vor allem Köpfchen anstatt Muskelmaße gefragt sind. Batman gerät mit einem Halluzinogen in Kontakt und durchlebt furchtbare Sinnestäuschungen. Seine detektivischen Fähigkeiten versetzen ihn jedoch in die Lage, Schlussfolgerungen zu ziehen wie kein anderer. Barbara Gordon ist ihm dabei eine große Hilfe. Deren Vater Commissioner Gordon mischt ebenfalls mit und gerät in der Zusatzstory an einen Fall aus seiner Vergangenheit, bei dem sein Sohn James involviert war. Dazu kommen verschiedene Protagonisten, deren Zerrissenheit gut nachvollziehbar dargestellt wird.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Figuren gerät nachvollziehbar und wirkt wie ein Puzzle, in dem sich ein Teil ins andere fügt. Die spannungsgeladene Story sowie die Zeichnungen ergänzen sich vortrefflich. Das Spiel mit Licht und Schatten bewirkt eine finstere, gefährliche Atmosphäre deren Ausstrahlung sich der Leser nur schwer entziehen kann.

Wem interessante Geschichten gefallen, dessen Held Kriminalfälle mit detektivischem Spürsinn und akrobatischer Eleganz ganz ohne Superkräfte bewältigt, ist bei dem Dunklen Ritter in guten Händen. Die Storys gehen unter die Haut und regen zum Mitdenken an.