Geek! 1 (Magazin)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 11. Juli 2012 19:12
Geek! 1
Juli/August 2012
Panini, 2012, Magazin, 100 Seiten, 6,90 EUR
Von Olaf Menke
Einige der früheren „SpaceView”-Mitarbeiter versuchen nach dem Ende des Heftes einen Neustart und legen mit „Geek!” die Premierenausgabe eines neuen Magazins mit hundert Seiten rund um SF in Kino, TV, Games, Romanen und Comics vor. Ein Hauptaugenmerk liegt (zählt man Film-, TV- und auch den Comic-Bereich zusammen) dabei auf dem Media-Bereich – kein Wunder, wirken doch die Verlage Panini und Cross Cult im Hintergrund mit, hier werden vor allem die Themen „Star Trek” und „Star Wars” ganz groß geschrieben.
Aber auch der Printbereich kommt zu Wort und mit „Maddrax” wird sogar eine Heftromanserie näher vorgestellt. Chefredakteur ist Markus Rohde, als Mitarbeiter wirken unter anderem Claudia Kern, Christian Humberg, Anika Klüver, Robert Vogel und viele bekannte Namen mehr mit.
Schwerpunkt des ersten Magazins ist der im August startende Ridley-Scott-Film „Prometheus – Dunkle Zeichen”, dieser fungiert als Vorgeschichte zum Kultklassiker „Alien”, soll aber laut Regisseur ebennnicht als Sequel gesehen werden. Das Magazin bietet dabei den üblichen Mix aus Vorstellung der bekannten Filme, der Figuren und Fluggeräte, das Ganze hübsch garniert mit Bildern. Zusätzlich gibt es ein etwas tiefergehendes Dossier rund um die „Alien“-Filme, welches auch auf das in den 80ern noch ungewohnte Frauenbild Ripleys eingeht und zudem die Schrecken der Filme dokumentiert, dabei allerdings etwas oberflächlich bleibt und die Analyse dem Leser überlässt. Interessantester Teil des „Prometheus”-Blocks ist im Übrigen ein Interview mit Ridley Scott, welches zwar recht zahm bei den Fragen bleibt, aber immerhin informativ ist.
Der Filmbereich dreht sich ansonsten um aktuelle beziehungsweise in Kürze startende Blockbuster wie „ Marvel’s The Avengers”, „Thr Amazing Spider-Man” oder „Dark Knight Rising”, am meisten Spaß macht hier aber die Kolumne von Claudia Kern, die anhand des Flops „John Carter – Zwischen zwei Welten” spaßig ermittelt, wie man einen Flop dreht.
Der Comicbereich hat ein kleines Problem: Irgendwie kommt einem darin alles wie Schleichwerbung vor, erscheinen doch Serien wie „Buffy”, „Games of Thrones” oder „Das Schwert” sowie zahlreiche Superheldencomics gerade bei Panini/Cross Cult... Natürlich liest man sich trotzdem interessiert durch die Artikel, gerade wenn es um die DC-Reboot-welle „The New 52” oder „Star Trek – Die neue Zeit” geht.
Der Roman-Bereich stellt zunächst den Autor Paolo Bacigalupi (Unter anderem„Biokrieg” bei Heyne) vor und opfert zwei Seiten für die Heftromanserie „Maddrax”, welche aktuell in einen neuen Zyklus gestartet ist. Passend hierzu gibt es Infos und ein kleines Interview mit Serienchef Michael Schönenbröcher. Abgerundet wird der Bereich mit einer Anzahl knackiger Kurz-Rezensionen von Hermann Urbanek.
Der TV-Bereich besteht aus mehren Episodenführer, etwa zu „Fringe – Grenzfälle des FBI” oder „Eureka Die geheime Stadt”, wobei der Nutzen eher fragwürdig ist, da sie nicht mal vollständig sind; wer will außerdem jetzt schon wissen, was in Folge 4.20 von „Fringe” passiert, wenn die vierte Staffel der Serie gerade erst in Deutschland gestartet ist? Hier wünsche ich mir dann doch lieber Rezensionen über kommende DVDs/Blu-rays von Serien oder demnächst startende Serien. Neben Berichten zum FedCon bietet das Magazin außerdem im Game-Bereich Rezis und Berichte unter anderem zu „Angry Birds” sowie im Bereich Wissenschaft einen Artikel über Nanotechnologie.
Im Editorial heißt es, man wolle mit dem Magazin jeweils eine Genre-Übersicht aus allen Bereichen (Film, TV, Buch etc.) bieten. Meiner Meinung nach ist dies mit dem vorliegenden Heft gelungen, das Ganze ist mit seiner Aufmachung und optischen Aufbereitung zudem eine angenehme Lektüre, auch wenn die Eigenwerbung gelegentlich etwas stört. Man darf nun gespannt sein, ob diese Mischung beim Leser am Kiosk ankommt und sich das Magazin am Markt halten kann und nicht wie die „SpaceView” in der Versenkung verschwindet.