Vampira 30: Der Hexer, Michael Schönenbröcher (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 24. Juni 2012 16:34
Vampira 30
Der Hexer
Michael Schönenbröcher
Cover: Jan Balaz
Bastei, 2012, 68 Seiten, 1,70 EUR (auch als eBook erhältlich)
Von Olaf Menke
Landru gelangte zuletzt in den Besitz des Lilienkelches, er machte sich auf nach Polen, wo eine seiner Zufluchten existiert. Er ließ einen Jungen aus dem Kelch sein Blut trinken und erschuf damit den ersten neuen Vampir seit 268 Jahren. Felidae hatte jedoch in weiser Voraussicht den Kelch manipuliert, weshalb Lazarus, Landrus Sohn, gezwungen ist, ihr den Kelch innerhalb von fünf Tagen zurückzubringen.
Derweil trifft Lilith auf die geschwächte Felidae und wird von ihr gebeten, den Lilienkelch von Lazarus in Empfang zu nehmen. Sie muss sich allerdings beeilen, denn für diese Aktion stehen ihr nur fünf Tage zur Verfügung. Lazarus folgt seinem Auftrag, sein Weg führt ihn nach Down Under. Lilith folgt zwar der Bitte Felidae, am Ende nimmt diese aber selbst den Kelch in Empfang und verschwindet damit, um ihn zu reinigen...
Beth und Vampira treffen auf einen mysteriösen Mann, der sich mit Landru prügelt und die beiden dabei vor ihm beschützt. Beth und Vampira beschließen, Australien zu verlassen und unterzutauchen, nehmen ein Angebot des mysteriösen Mannes an, nach London mitzukommen. Dort treffen sie auf einem geheimnisvollen Anwesen auf den Hexer der zur Handlungszeit mittlerweile 137 Jahre alt und auf der Suche nach Fee ist. Er benötigt die Unsterblichkeit, um die Bedrohungen, die von seinem Anwesen ausgehen, weiter überwachen zu können. Er weiß, wo Fee ist und bittet Vampira sie zu befreien. Sie macht sich auf zu einem kleinen Dorf im tief verschneiten Rumänien um Fee aus der Gewalt einer Vampirsippe zu befreien – doch ist es nicht längst zu spät für Fee, die den Verstand verloren zu haben scheint?
Bastei-Legende Michael Schönenbröcher (Redakteur von Serien wie „Der Hexer”, „Dämonen-Land” und „Maddrax”) liefert einen seltenen Roman aus eigener Feder und lässt hier den legendären Hexer aus der Serie von Wolfgang Hohlbein noch einmal auftreten. Die Serie spielte 100 Jahre vorher und brachte es in den 80ern auf insgesamt 49 Hefte, welche später in anderen Medien aufbereitet und fortgeführt wurde. In den 2000ern erlebte die Serie sogar eine Neuauflage in 24 Hardcovern bei Weltbild. Der vorliegende Roman beginnt ganz im Stil der alten Serie um dann den Bogen zu „Vampira” zu schlagen und in der zweiten Hälfte ein lauschiges Rumänien vorzustellen; welches teilweise ein wenig an modernere Horrorfilme erinnert; in den Teens in Osteuropa in irgendwelchen Folterkammern verschwinden. Kurios, weil solche Filme erst später in die Kinos kamen.
Das Ganze liest sich flott weg und macht regelrecht Lust auf mehr, ich werde wohl mal wieder die alten „Hexer”-Hefte aus dem Keller holen und drin blättern…