Birds of Prey 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 07. Juni 2012 10:17
Gail Simone, Marc Andreyko, Amanda McMurry
Feindliche Übernahme
Birds of Prey 3
(Birds of Prey Vol. 2, 12 – 15 + DC Universe Holliday Special 2009, 2010/2011)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Billy Tucci
Zeichnungen von Jesus Saiz, Diego Olmos, Billy Tucci & Adriana Melo u.a.
Panini, 2011, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR
Von Irene Salzmann
Um sich und ihr Team vor den vielen Gegnern, die ihre Geheimnisse kennen, besser schützen zu können, sind die Birds of Prey“in den Kord-Tower umgezogen, und Oracle hat ihren Tod vorgetäuscht. Das hält das Team jedoch nicht davon ab, Gerüchten nachzugehen, denen zufolge ein neuer, extrem grausamer Unterweltboss nach oben strebt.
Bei ihren Recherchen geraten Black Canary und Dove in eine Falle, die wenigstens für eine von ihnen tödlich sein könnte, wenn es ihren Kameradinnen nicht gelingt, zu ihnen vorzustoßen und den mysteriösen Gegner, der sich Junior nennt, auszuschalten.
Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung begegnen die Birds of Prey Phantom Lady, einer Heldin, die längst in Ruhestand gegangen ist, aber von der Vergangenheit nicht losgelassen wird, denn ein alter Feind braucht sie, um zurückkehren zu können.
In „Birds of Prey“ 3 endet die Ära von Gail Simone als Autorin ganz abrupt. Man hat sogar das Gefühl, als würde nach #13 das eigentliche Ende fehlen, als hätte sie viel weitreichendere Pläne gehabt – die vielleicht durch das „Flashpoint“-Crossover ausgehebelt wurden? Tatsächlich setzt ihr Nachfolger Marc Andreyko den Handlungsstrang nicht fort, sondern beginnt eine eigene Story in zwei Teilen. Die beiden Mini-Storys von Amanda McMurry um Huntress sind kaum der Erwähnung wert, da sie mit der Serie überhaupt nichts zu tun haben und völlig belanglose Inhalte bieten.
Bislang konnte der Plot der „Birds of Prey“ immer überzeugen, denn die Abenteuer waren spannend, reich an Action, jedoch frei von hirnlosem Muskelspiel und Gekloppe, die Protagonistinnen waren sehr individuell gezeichnet und hatten neben Grips auch Humor. Das vermisst man nach dem Abschied von Gail Simone, so dass sich die Trauer darüber, dass die Serie vorerst eingestellt wird, in Grenzen hält. Gerade die Beiträge aus dem „DC Universe Holliday Special“ setzen einen unrühmlichen Schlusspunkt.
Die Zeichner wechseln ebenfalls schon wieder, doch sind die meisten Illustrationen recht ansehnlich. Billy Tucci („Shi“, „Tomoe“) reißt die Story von Marc Andreyko ein wenig aus ihrer Durchschnittlichkeit und hilft, ein abgedroschenes Thema in den Hintergrund zu drängen.
Letztendlich legt man das Heft sehr unbefriedigt ins Regal zu den anderen Comics. So mancher Sammler hätte wohl die Finger von dem Titel, der vielversprechend begann, gelassen, wäre ihm dieser Ausgang bekanntgewesen.