Heimliche Helden 10: Klaas Klever (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 07. Juni 2012 10:21
Heimliche Helden 10
Klaas Klever
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs; aus dem Italienischen von Michael Bregel, Gudrun Penndorf M. A.
Mit einem Vorwort von Wolfgang J. Fuchs
Titelillustration und Zeichnungen von Carls Barks, Giorgio Bordini, Romano Scarpa u. a.
Ehapa, 2009, Hardcover, 144 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3294-3
Von Irene Salzmann
Dagobert Duck hat viele Gegner. Die meisten wollen ihn ausrauben, doch einige wollen ihn ‚lediglich‘ übertrumpfen und den Titel des ‚reichsten Mann der Welt‘ für sich beanspruchen, allen voran Klaas Klever, der sich im Original John D. Rockerduck nennt, in Anspielung auf John D. Rockefeller, um 1961 der reichste Mann der Welt, als Carls Barks jene Figur für die Geschichte „Das Bootsrennen“ erdachte.
Da Barks sich seiner Schöpfung nicht mehr annahm, kümmerten sich andere, insbesondere die italienischen Autoren und Zeichner um Klaas Klever. Die Rivalitäten zwischen ihm und Dagobert Duck treiben gehörig Blüten, denn keiner ist sich zu schade für allerlei Gemeinheiten, um den anderen auszutricksen, doch in der Regel geht Dagobert Duck als Sympathieträger nicht ganz so weit und/oder kommt mit einem blauen Auge oder als (moralischer) Sieger davon. In „Heimliche Helden“ 10, jener Reihe, die wichtigen Nebenfiguren gewidmet ist, finden sich fünf charakteristische Storys, in denen Klaas Klever als Dagobert Ducks Rivale auftritt. Zwei davon sind deutsche Erstveröffentlichungen.
In „Das Bootsrennen“ trägt Klaas Klever noch den Namen Erwin Erpel. Er und Dagobert Duck wollen durch ein Bootsrennen entscheiden, wessen Kraftstoff der bessere ist. An den Start für seinen Onkel geht Pechvogel Donald…
„Der fliegende Kiwi“ ist eine Rarität, die Dagobert Duck in seinen Besitz bringen will, vor seinem Rivalen, doch beide haben die Tücke des Objekts bzw. des Vogels nicht bedacht.
Um ein ähnliches Motiv geht es in „Hase oder Ente“, und erneut jagen die Kontrahenten ein angeblich einmaliges Wundertier.
„Heinzel, der rasende Roboter“ soll seinem Besitzer viel Arbeit abnehmen, aber auch Roboter haben ihre Eigenarten, wie Dagobert Duck und Klaas Klever feststellen müssen, noch bevor sie die Erfindung vermarkten können.
„Gleichstand ist Stillstand“, wenn zwei Rivalen stets dasselbe anbieten, um die Gunst der Klienten zu gewinnen.
Die Geschichten mit Klaas Klever sind relativ bodenständig, auf den Konflikt mit Dagobert Duck konzentriert und eigentlich nur oberflächlich lustig. Tiefere Töne, einen Mix mit phantastischen (Gundel Gaukeley, Daniel Düsentrieb) oder Krimi-Elementen (Panzerknacker) bieten sie seltener. In Folge sind die Themen etwas begrenzt und kreisen um einen ewigen Wettbewerb. Hin und wieder ist das unterhaltsam, aber nicht in geballter Ladung.
Der Zeichenstil variiert in diesem Band sehr stark. Auch das ist eher ungewöhnlich, was daran liegen mag, dass Storys mit diesem „heimlichen Helden“ dünner gesät sind als die mit manch anderen Disney-Figuren. Aber neben Carls Barks ist auch Romano Scarpa vertreten, ebenfalls ein namhafter Künstler.
„Heimliche Helden“ 10 ist ein unterhaltsamer Comic-Band, der sich aufgrund der aufwändigen Gestaltung und des informativen Vorworts in erster Linie an erwachsene Sammler wendet, aber natürlich auch jungen Lesern Spaß macht.