Marvel Exklusiv 98: Iron Man/Thor (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 07. Juni 2012 10:13
Dan Abnett/Andy Lanning
Iron Man/Thor
Marvel Exklusiv 98
(God Complex, Chapter 1-4, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweitzer
Titelillustration und Zeichnungen von Scot Eaton, Jaime Mendoza, Veronica Gandini
Panini, 2012, Paperback, 100 Seiten, 14,95 EUR (auch als Hardcover erhältlich, 25,00 EUR)
Von Petra Weddehage
Iron Man, der Mann der die Technik und Wissenschaft für sich erobert hat, trifft auf Thor, einen Gott, der in Mythen und Sagen existiert. Zusammen muss das ungewöhnliche Duo sich einem furchtbaren Trio stellen.
High Evolutionary, Diablo und Crimson Dynamo rauben die Rüstung des Destroyers. Sie finden, dass es Zeit für ein neues göttliches Wesen ist, dem die Menschen huldigen können. Ein Mischlingswesen aus Magie und Technik. Allerdings spielt einer aus dem Team falsch und will sich selber zum Gott erheben. Bewaffnet mit ihren jeweiligen Attributen wie der Rüstung des Eisernen, die auf dem neuesten Stand der Technik ist, und dem Hammer Mjöllnir des Thor, gehen die zwei so unterschiedlichen Helden eine Allianz ein, um zu verhindern, dass eine Gottheit erschaffen wird, die nur Unheil über die Menschheit bringen würde. Zugleich könnte dieses Ereignis die endgültige Zerstörung Asgards einläuten. Begleitet werden die beiden Superwesen von einem Drachen. Der grüne, nette und sehr umgängliche Koloss bringt reichlich Tatkraft mit und unterstützt das Duo, wo er kann.
Die Story bringt außer reichlich Action ein neues Motiv ins Marvel-Universum. Die Frage, wie Götter entstehen, wird hier weitestgehend geklärt, wirft jedoch wieder einmal jede Menge Fragen auf. Ist es ethisch vertretbar, einen Gott zu erschaffen? Ist dies nötig – und wohin verschwinden die alten Götter? Verschwinden sie im Nirwana – oder gibt es so etwas wie ein Exil? Dass Götter, hier die Asen, nicht unzerstörbar sind, bewies die Geschichte „The Siege – Die Belagerung“; deswegen liegt Asgard auch immer noch in Schutt und Asche, da die Miniserie kurz nach diesen Begebenheiten spielt.
Thor muss sich mit Tony Stark zusammentun. Science-Fiction-Elemente treffen auf Fantasy und zeigen Superhelden in Action. Die beiden Superwesen haben ihre Animositäten weitestgehend geklärt, allerdings bringt dieses Abenteuer sie auch an persönliche Grenzen. Wie weit kann einer dem anderen trauen – und wie weit müssen sie gehen, um ihre Gegner zu besiegen? Natürlich treffen sie die richtige Entscheidung, raufen sich zusammen – und auf geht’s, um den Widersachern ordentlich einzuheizen. Apropos Einheizen: Der grüne Drache, das Haustier von Volstaag, bringt außer einem gewissen Kuschelfaktor noch etwas mit in die actiongeladene Mär. Humorvoll wird er in der einen oder anderen Szene gezeigt. Es ist aber auch zu lustig, wenn ein Bibliothekar einen waschechten Drachen in jener Ecke sieht und dieser sich handzahm gibt – der Drache, nicht der Bibliothekar.
Die Illustratoren haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um die bombastische Geschichte farblich und zeichnerisch akkurat aufzubereiten. Dabei sind die muskelbepackten Helden optimal in den Vordergrund gerückt worden. Die Panels wirken großzügig, nur die Schrift dürfte etwas größer sein.
Bekannte Superhelden retten die Welt vor Gegnern mit Gottkomplex. Diese Story überzeugt dank guter Interaktion der beliebten Helden Thor und Iron Man. Interessante Gegner und natürlich der grüne Drache geben der Story ihren ganz eigenen Kick.