Jack of Fables 8: Das magische Schwert (Comic)

Bill Willingham, Matthew Sturges
Jack of Fables 8
Das magische Schwert
(Jack of Fables: # 36-40, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Brian Bolland
Zeichnungen von Tony Akins, Jim Fern, Joe Rubinstein & Andrew
Panini, 2012, Paperback, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-278-7

Von Christel Scheja

„Das magische Schwert“ führt fort, was schon in „Die neuen Abenteuer von Jack und Jack“ eingeführt wurde. Nun spielt nicht mehr Jack Horner die Hauptrolle, die Handlung wird nun von Jack Frost, seinem Sohn bestimmt. Der junge Fable hat zwar seine von der Mutter ererbten Kräfte verloren, was ihn aber nicht davon abhält, sich selbst einen Namen zu machen.

Zusammen mit der hölzernen Eule MacDuff durchstreift er die magischen Lande, um Abenteuer zu erleben, gegen schreckliche Monster zu kämpfen und nicht zuletzt schöne Jungfrauen zu retten. Er will einmal so berühmt sein wie sein Vater – wenn auch auf andere Weise als dieser. Doch alles was er bisher erreicht hat, war nur lokal begrenzt und eher gering in Entlohnung und Ruhm. Die Gelegenheit kommt aber, als er ein junges Paar vor Monster rettet. Diese erzählen ihm von ihrer Heimat Landfall, die unter der Herrschaft des grausamen Empyrer leidet, der jährlich nicht nur Gold und Edelsteine, sondern auch Jungfrauen als Tribut fordert. Jack wittert seine Chance und erklärt sich sofort bereit, etwas dagegen zu unternehmen, auch wenn der König von Landfall ihn daran zu hindern versucht, weil er Repressalien gegen sein Land fürchtet. Doch der junge Held lässt sich nicht beirren und verlässt die Stadt. Er erringt mit Hilfe einer so freundlichen wie geheimnisvollen Waldhexe ein magisches Schwert und gelangt in die Himmelsfestung des Schurken, nur um zu erkennen, dass die Wahrheit viele Gesichter hat und er noch weit davon entfernt ist, zu erkennen, welche die richtige ist.

Lehnten sich frühere Abenteuer von Jack noch an Klassiker und Märchen der Vergangenheit an, so wildern Bill Willingham und Matthew Sturges diesmal in den Welten der Pulp-Magazine und Serials, die bis in die frühen 40er Jahre hinein das Bild der Science-Fiction-Abenteuer bestimmt haben. Das merkt man nicht nur an Details in den Zeichnungen und besonderen Waffen oder Reittieren, sondern auch auch an der Handlung, die gerne die entsprechenden Klischees und Archetypen zitiert. Und nicht zuletzt trägt Jack Frost die ganze Zeit eine Hose, die einem seltsam bekannt vorkommen dürfte.

Die Handlung selbst ist äußerst simpel gestrickt und natürlich vorhersehbar, aber das macht in diesem Fall nicht viel aus, denn viel interessanter sind die viele Zitate und Hommagen an Flash Gordon oder John Carter, die alle mit einen gehörigen Augenzwinkern garniert werden. Glücklicherweise ist Jack Frost kein Klon seines Vaters. Er mag zwar den Hang zum Angeben geerbt haben, auf der anderen Seite aber steht er auch zu seinem Wort und stürzt sich heroisch in den Kampf und die Gefahren, die auf ihn zukommen, anstatt sich so lange wie möglich zu drücken. Das macht den Reiz dieser neuen Abenteuer aus, da sie sich selbst nicht so ernst nehmen und genüsslich Heldenklischees modernerer Zeiten demontieren. Vermutlich wird auch Jack Horner irgendwann einmal wieder in die Handlung zurückkehren, doch bis es so weit ist, vertritt ihn Jack Frost ebenbürtig, wenn auch ganz anders als erwartet. Das macht den Reiz der Serie aus, die immer wieder für eine Überraschung gut ist.

So weiß „Das magische Schwert“ als erstes eigenes Abenteuer von Jack Frost zu gefallen und macht Lust darauf, den Geschichten um „Jack of Fables“ auch weiterhin zu folgen, da die Geschichte durch die neue Hauptperson zwar seiner humorvollen Linie treu bleibt, aber doch neue Impulse und Inhalte bekommt.