Star Trek The Next Generation: Doppelhelix 3: Roter Sektor, Diane Carey (Buch)

Star Trek The Next Generation: Doppelhelix 3: Roter Sektor
Diane Carey
(Star Trek TNG – Double Helix Vol. 3 – Red Sector, 2009)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2012, Taschenbuch, 340 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-013-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

„Roter Sektor“ ist der dritte Roman der sechsteiligen Saga „Star Trek The Next Generation: Doppelhelix“. Diesmal kommen neben der Besatzung der „Enterprise-D“ auch zwei Urgesteine der „Classic“-Serie ins Spiel: Spock und Dr. McCoy, die vielleicht alte Männer sind, aber noch nicht zu denen gehören, die sich in den Ruhestand begeben haben.

Die Geschichte selbst beginnt fünfzehn Jahre vor den eigentlichen Ereignissen. Der junge Ensign Eric Stiles führt eine Gruppe von Soldaten an, um die Angehörigen einer Botschaft zu retten, unter ihnen auch eine der Ikonen der Föderation – Botschafter Spock. Die Aktion gelingt mit Mühe und Not, aber nur, weil Stiles mit einem kleinen Fluggerät ein Manöver wagt, das den anderen die Flucht ermöglicht, ihn aber zum Gefangenen der aufgebrachten Pojana macht, die aus irgendwelchen Gründen plötzlich keine Außenweltler mehr leiden können.

Vier Jahre bleibt er auf dem Planeten und freundet sich dabei mit den Romulaner Zejan an, der mehr über die Katastrophe zu wissen scheint, die den Planeten heimsucht. Dieser Mann ist zudem ein Mitglied der imperialen Herrscherfamilie. Beide halten sich am Leben, bis ein alter Mann Eric aus dem Gefängnis holen kann, der von Spock selbst darum gebeten wurde. Dr. Leonard McCoy päppelt Stiles wieder auf, der in sein altes Leben in der Sternenflotte zurückkehrt. Elf Jahre später ist er ein anerkannter Lieutenant Commander und erfährt durch dunkle Kanäle, das Spock, McCoy und die „Enterprise“ verzweifelt nach einem nicht von einer unbekannten Seuche infizierten Mitglied der romulanischen Herrscherfamilie sucht.

Denn wieder einmal haben die unbekannten Feinde zugeschlagen. Ihre Krankheit, die nach dem selben Muster wie die früheren Ausprägungen die Bausteine der DNA verschiedener Rassen angreift, soll diesmal für eine Destabilisierung eines der großen Machtblöcke im Alpha-Quadranten dienen – und es ist im Interesse der Förderation, das zu verhindern...

Nicht die Ärzte sind diesmal die Helden der Geschichte, sondern ein Mitglied des Militärs steht im Mittelpunkt der Geschichte, umgeben von Spock und McCoy, die etwas mehr Gewicht und Bedeutung bekommen als Picard, Crusher und Co. Auch wenn die Geschichte durch die bereits eingeführten Konstellationen vorhersehbar ist, bleibt sie spannend, denn der Leser fiebert mit, ob und wie es der Förderation gelingt, den romulanischen Erben rechtzeitig zu finden. Es gibt ein stimmungsvolles Wiedersehen mit den ganz alten Helden des Universums, die sich noch ähnlich beharken wie früher, aber alt und weise geworden sind. Die Unterschiede zwischen Romulanern und Vulkaniern werden schön herausgearbeitet, ebenso wie die Intrigen, die erneut für Unruhe in der Galaxis sorgen.

Die Geschichte ist intelligent um die Figuren herum geschrieben und bietet viele kleine Aha-Momente, wenn es wieder Anspielungen auf die Vergangenheit gibt. Die einzigen, die dabei zu kurz kommen sind eigentlich die Figuren, da gerade die Seriencharaktere nicht ausgearbeitet werden. Die Person mit der man fühlt und leidet ist Eric Stiles, der in diesem Buch zu einem verantwortungsvollen Offizier heranreift.

Alles in allem bietet auch „Roter Sektor“ wieder spannende Unterhaltung und schreibt den Hintergrund etwas fort, auch wenn er diesmal aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet wird. Aber gerade das bringt die notwendige Abwechslung in den Zyklus – da die Krankheitsmuster ja schon bekannt, kein Zufall mehr sind und damit Wiederholungen vermieden werden können.