Vampira 26: Lilith x 2 = ?, Marten Veit (Buch)

Vampira 26
Lilith x 2 = ?
Marten Veit
Cover: Candy Kay
Bastei, 2012, Heft, 68 Seiten, 1,70 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf Menke

Fast ein Jahr erscheint nun die Neuauflage der spannenden Gruselserie „Vampira“ im Bastei-Verlag. Wie man hört, lief der Verkauf gut an und man kann davon ausgehen, dass wie geplant die ersten 50 Heftromane und die darauffolgenden 60 Taschenhefte neu aufgelegt werden. Bei Erfolg könnte es sogar anschließend neue Romane geben. Manfred Weinland überarbeitet die Neuauflage, neben einer Anpassung an die neue Rechtschreibung soll hier und da ein wenig hinzugefügt und verbessert werden.

Der aktuelle Band eröffnet dramatische Entwicklungen, denn Landru gelingt es, in den Besitz des Lilienkelches zu gelangen. Dieser ermöglicht nicht nur die Schaffung einer neuen Vampirgeneration (der ersten nach hunderten von Jahren), sondern mit seiner Magie kann Landru noch weitere böse Spielchen treiben. So setzt er, als Lilith ihn angreifen will, einen magischen Prozess in Gange, welcher Lilith quasi „aufteilt“. Es entstehen zwei Liliths, einmal eine rein menschliche, welche über keine besonderen Kräfte verfügt, und einmal eine rein vampirische, welche bitterböse und ungebremst ihre Gier nach Blut und Lust auskostet. Die menschliche Lilith erlebt dabei erstmals menschliche Gefühle und Liebe während die vampirische ihre dunkelsten Triebe auslebt. Gefährlich wird es, als die Vampir-Lilith ihr menschliches Gegenstück entgegen dem Befehl Landrus vernichten will...

Der Roman folgt einem gut sortierten Spannungsbogen und liest sich daher schnell und flüssig weg. Interessant an dem Roman sind die Schilderungen der beiden Liliths und ihre Beweggründe für ihre Handlungen, das Ganze wirft dabei ein ganz neues Licht auf die Hauptfigur. Dem Roman merkt man gelegentlich aber doch sein Alter an, etwa wenn eine Person einen Artikel am Notebook bearbeitet und diesen dann irgendwohin faxt. Würde man so was heute zu Tage nicht direkt online verschicken? Oder wenn Anrufbeantworter Bänder haben – sind diese nicht inzwischen alle digital? Egal – über so was liest man hier großzügig hinweg, oder man sagt sich, dass die Handlung in den 90ern spielt.

Lobenswert ist übrigens das Cover von Candy Kay welches überrascht, nachdem sie zuletzt bei „Professor Zamorra“ eher nicht so sehenswerte Cover beigetragen hatte.