Maddrax 319: Paris – verbotene Stadt, Jo Zybell (Buch)

Maddrax 319
Paris – verbotene Stadt
Jo Zybell
Cover: Nestor Taylor
Bastei, 2012, Heft, 68 Seiten, 1,70 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf Menke

Die Apokalypse: Der Streiter hat die Erde erreicht und bei der Suche nach dem Wandler die Welt zerstört. Während Aruula und viele andere im Feuer des Streiters verbrannten, konnten sich unter anderem Maddrax, Xij und Grao durch die Zeitportale am Südpol in andere Zeiten retten.

Als erstes landeten die drei im mittelalterlichen Venedig, danach im biblischen Sodom. Ein Verbleib ist ihnen nicht vergönnt, sie müssen durch ein weiteres Portal, um einer gigantischen Explosion zu entkommen. Beim dritten Anlauf fallen sie durch ein Portal, um kurz darauf zwischen vielen Wolkenkratzern der Erde entgegen zu schweben. Sie haben einen Ort erreicht, den es nicht geben kann: In der Ferne sehen sie, wie die Türme des World Trade Centers explodieren, bis zum Horizont erstrecken sich Wolkenkratzer. Vor ihnen ist eine Freiheitsstatue mit einer Ku-Klux-Klan-Maske abgedeckt. Sie erfahren, dass sie im Jahr 2201 gelandet sind – offenbar auf einer anderen Zeitlinie als der ihnen bekannten, weil es den Kometeneinschlag 2012 hier nie gegeben hat, vielmehr hat jemand diesen verhindert und wurde damit zum Helden und gleichzeitig zum Diktator über die halbe Welt...

Nach wie vor befinden sich Maddrax, Xij und Grao in dem sonderbaren Paralleluniversum, in dem die Bewohner Konsumenten genannt werden und das Leben mit 70 beendet wird. Gelenkt wird diese Diktatur vom Sohn Smythes unter anderem via eines Computerchips, welcher in die Stirn gepflanzt wird. Doch diese Welt hat ein Problem: die Chinesen. Längst haben sie die westliche Welt unterwandert und Smythes leistungsstärkster Computer, „Grandfather“, hat errechnet, dass ein Krieg gegen die Chinesen sinnlos ist. Daher hat er einen wahnsinnigen Plan erkoren: Er will mit einem chinesischen Generationsraumschiff inklusive Familie zum Mars und im Tausch den Chinesen sein Reich übergeben. Matt und Co. haben derweil andere Probleme, sie müssen nach Venedig, weil es dort ein weiteres Zeitportal gibt. Das, was sie ursprünglich herbrachte, ist zerstört. Ihre Reise dorthin führt über Paris, eine Stadt, die hart umkämpft ist, denn die Chinesen wollen sich selbst dort ansiedeln...

Der zweite Teil dieses famosen Lesespaßes um ein völlig verrückte Welt, in der die Chinesen die Weltherrschaft an sich reißen und Matt Drax als längst gestorbener Held gefeiert wird und auch sonst viele Figuren in völlig fremden Kontext auftauchen, macht ebenfalls wieder Spaß und liest sich schnell weg. Man möchte gerne mehr über solche Paralleluniversen lesen, vielleicht ergibt sich ja noch innerhalb der Hardcover-Serie eine Chance, dieses Universum zu vertiefen. Phantastisch gelungen ist übrigens wieder das Titelbild des neuen Coverzeichners Nestor Taylor, welcher jetzt schon mit mehren Bildern am Stück begeistern konnte.