Conan 17: Schatten im Mondlicht (Comic)
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- Veröffentlicht: Samstag, 24. März 2012 14:06
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Timothy Truman & Ron Marz, Robert E. Howard
Conan 17
Schatten im Mondlicht
(Conan the Cimmerian # 22-25, Conan: Island of No Return # 1,2, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Cary Nord
Zeichnungen von Thomas Giorello, Paul Lee, Bart Sears u.a.
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-294-7
Von Christel Scheja
Im siebzehnten „Conan“-Sammelband gibt es zwei in sich geschlossene und voneinander unabhängige Geschichten, von denen nur die erste an die Ereignisse der vorhergehenden Graphic-Novel anknüpft.
„Schatten im Mondlicht“ schließt locker an die Ereignisse um die „Schlacht am Ilbars Fluss“ an. Conan ist auf der Flucht, nachdem seine Armee von Amurath, dem Falken von Turan, vernichtend geschlagen wurde. Aber er bekommt noch seine Rache, denn ihm fällt nicht nur die ehemalige Prinzessin Olivia zu, die vor dem Zorn ihres grausamen Herrn flieht, er kann auch den Feldherrn alleine stellen, als dieser seine Sklavin bestrafen will. Dennoch kann er jetzt nicht ausruhen, hat er doch noch mehr Häscher hinter sich, die Rache für den Mord wollen. So kommt es wie es kommen muss. Der Barbar und seine schöne Begleiterin erreichen ein verlassenes Eiland voller Ruinen und stolpern dann auch noch in ein Nest von Piraten. Conan hat schon seine Erfahrungen mit der „Roten Bruderschaft“ gemacht und sucht den Kontakt, aber er wird nicht gerade nett empfangen, da Kapitän Sergius noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Allerdings ahnen beide nicht, dass das Eiland ein noch düsteres Geheimnis aus fernen Zeiten bewahrt, das nun, in den Strahlen des Mondlichts zu dämonischem Leben erwacht und sie alle in Gefahr bringt.
In der zweiten Geschichte lässt sich Conan von zwei hübschen aber skrupellosen Diebinnen auf die „Insel ohne Wiederkehr“ locken. Sie versprechen ihm große Reichtümer, aber verraten ihm nichts von den Fallen, die auch einem Meisterdieb zum Verhängnis werden könnten.
Im Prinzip schließt „Schatten im Mondlicht den turanischen Handlungsbogen ab. Für Conan ist am Ende wieder alles möglich, nachdem er so gut wie alle Fesseln, die ihn in dem Land hielten und nicht zuletzt seine Verfolger abgeschüttelt hat. Das Abenteuer selbst ist allerdings eher konventionell und wurde im Kern vermutlich schon hundert Mal oder mehr umgesetzt; die Flüchtigen stranden an einem Ort, von dem sie nur schwer fliehen können und müssen sich dann nicht nur offensichtlichen Feinden, sondern auch blutrünstigen Monstern stellen. Damit bedienen die Künstler eines der ältesten Klischees der Sword & Sorcery und erzählen zwar eine actionreiche aber nicht gerade sehr spannende Geschichte.
Ähnlich sieht es mit der zweiten Geschichte aus. In „Insel ohne Wiederkehr“ sind zwar keine Ausgeburten dunkler Magie am Zug, dafür aber die Abgründe menschlicher Seelen. Und Conan wäre nicht der instinktgesteuerte Barbar, der das nicht irgendwann merken und seine Konsequenzen daraus ziehen würde. Zu den einfach gestrickten Figuren kommen diesmal leider auch völlig durchschaubare Plots, so dass man allenfalls Spaß an der Geschichte haben kann, wenn man die künstlerisch hochwertig präsentierte Action mag.
„Schatten im Mondlicht“ ist damit ein eher schwächerer Band der „Conan“-Reihe, denn auch Fans handfester Sword & Sorcery dürften sehr vertraut mit den Inhalten dieser Geschichten sein und sich allenfalls von der Action begeistern lassen. Überraschungen im Verlauf der beiden Erzählungen gibt es jedenfalls keine.