Sandra Henke: Alphavampir (Buch)

Sandra Henke
Alphavampir
Alpha 2
Titelbild: Agnieszka Szuba
Ubooks, 2011, Paperback, 320 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86608-140-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Sandra Henke hat sich schon einige Jahre dem erotischen Roman in all seinen Spielarten verschrieben, so auch den paranormalen Romanzen. Stand im ersten Band der „Alpha“-Reihe noch die ganz normale Tala im Mittelpunkt des Geschehens, die erst im Verlauf des Buches zum Werwolf wurde, so kommen nun andere Kreaturen ins Spiel: Vampire.

Zunächst genießen Tala und Claw ihr gemeinsames Glück in einer abgeschiedenen Jagdhütte, wo sich die gerade erst erwachte junge Wölfin austoben und die beiden auch in menschlicher Gestalt ihre Leidenschaft ausleben können. Doch ein Schatten schwebt über der Beziehung. In nicht all zu ferner Zeit wird sich Tala dem Unvermeidlichen stellen müssen, mit Nanouk, der erfahrenen Kämpferin des Rudels, um die Stellung als Alphawölfin zu kämpfen. Ihre eigene tierische Seite würde es nicht zulassen, wenn sie sich unterwirft, und dann würde sie auch Claw verlieren.

Nanook hat indessen andere Sorgen. Zusammen mit einigen Angehörigen des Rudels geht sie in Anchorage den Gerüchten nach, dass dort die Illusionisten einer Show einen Werwolf gefangen halten – oder dieser vielleicht sogar mit ihnen gemeinsame Sache macht. Als sie die Bühnenmagier zur Rede stellen, finden sie heraus, dass diese mehr als einfache Menschen sind. Ausgerechnet der charismatische Kristobal fällt Nanook besonders ins Auge, und sie muss sehr mit sich kämpfen, dass sie dem charmanten und gutaussehenden Mann nicht verfällt. Denn er hat etwas an sich, dass ihn unwiderstehlich macht, gleichzeitig aber weiß sie instinktiv, dass sein Geheimnis für sie tödlich sein kann. Dennoch stellt sie sich der Herausforderung, denn sie ahnt, dass nur so alles ans Licht kommt – was für das Rudel Gefahr bedeuten könnte…

Natürlich steht die sich entwickelnde und leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen Nanook und Kristobal im Mittelpunkt der Handlung. Daran lässt die Autorin durch die vielen ausführlichen Sex-Szenen keinen Zweifel. Allerdings vergisst sie darüber auch nicht die Handlung, denn neben dem Liebesgeflüster erwartet die Protagonisten auch noch so manche unangenehme oder gar blutige Überraschung. Denn auch wenn das Geheimnis von Kristobal und seinen Leuten schnell auffliegt und erst einmal für böses Blut sorgt – das ist nicht das Einzige, was dem Rudel und ihren neuen Bekannten zu schaffen machen wird. Zudem bekommen die Figuren zusätzlich etwas Hintergrund, der ihre Motive und ihr Verhalten erklärt, auch wenn die Autorin dabei nicht all zu sehr in die Tiefe geht. Wie schon im ersten Band überzeugt sie zudem mit einer überraschend anderen Definition von Werwolf und Vampir, die sich zwar ein wenig an alte Mythen anlehnt, aber diese nicht einfach nur kopiert, sondern weiter entwickelt.

Das Zusammenspiel der Story-Elemente ist gut gelungen, der Roman wird niemals langweilig, bietet prickelnde Erotik und einen guten Schuss actionreicher Mystery, die Lust auf mehr macht. Und auch wenn die Charaktere aus dem ersten Band ihren Auftritt haben, so ist das Buch dennoch ohne Vorkenntnisse zu verstehen.

Das macht „Alphavampir“ zu einer interessanten paranormalen Romanze, die nicht nur leidenschaftliche Intimitäten, sondern auch eine abwechslungsreiche Handlung mit einem interessanten Hintergrund bietet.