Gotham City Sirens 3: Sister Zero (Comic)

Paul Dini, Tony Bedard
Gotham City Sirens 3
Sister Zero
(Gotham City Sirens 9 – 13, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration und Zeichnungen von Guillem March, Andres Guinaldo, Raul Fernandez, Peter Nguyen, Jack Purcell
Panini, 2011, Paperback, 124 Seiten, 14,95 EUR

Von Irene Salzmann

Der dritte Band der „Gotham City Sirens“ beinhaltet fünf US-Ausgaben, die sich zu zwei in sich abgeschlossene Storys zusammenfassen lassen. In Folge benötigt man keine Vorkenntnisse oder muss Folgebände kaufen – für Quereinsteiger und Gelegenheitsleser ideal, um auf den Geschmack zu kommen.

Ein Toter, der Spuren am Körper trägt, die auf Catwoman, Poson Ivy und Harley Quinn als Mörder hinweisen, veranlasst das Trio, sich an den geläuterten Riddler zu wenden, der als Detektiv tätig ist. Er glaubt, den Täter erkannt zu haben, kann sein Wissen jedoch nicht mehr weitergeben, da er angegriffen und überwältigt wird. Was er nicht ahnt, ist, dass er den drei Frauen lediglich als Köder diente, um den Drahtzieher schnappen zu können. Aber das ist gar nicht so leicht, wenn man sich als Team uneins ist…

Poison Ivy hat bei den Star Labs einen Job gefunden, der für sie wie geschaffen ist. Allerdings kommt ihr eine Kollegin, die selbst gern diese Position eingenommen hätte, auf die Schliche und lockt sie in eine Falle. Weder Catwoman noch Harley Quinn wissen, in welche Bedrängnis sich die Kameradin befindet – zumal sie eigene Sorgen haben: Seit einer geraumen Weile verschwinden in der Gegend Haustiere, und dann taucht auch noch eine mysteriöse Nonne nebst Schutzengel auf, die Catwomans Seele um jeden Preis vor der Verdammnis retten will…

Beide Storys sind spannend erzählt, wobei besonders gefällt, wie die Individualität der drei Hauptfiguren zum Ausdruck gebracht und eingesetzt wird, um unverhoffte Wendungen zu ermöglichen. Nicht nur hat jede der Frauen ihren ganz eigenen Stil, sie bedienen sich auch einer unterschiedlichen Sprache, haben verschiedene Interessen und Grundsätze. Wenn es darauf ankommt, werden sämtliche Differenzen beiseite geschoben, und der Gegner wird gemeinsam bekämpft. Einen gewissen Egoismus haben sie gemein, was durch die Art und Weise, wie sie den Riddler benutzen, deutlich wird. Man ahnt, dass dies früher oder später ein Nachspiel haben wird.

Vor allem Poison Ivy setzt die ihr zur Verfügung stehenden Mittel skrupellos ein, um ihre Ziele zu erreichen. Das rächt sich prompt, als sie nach ihrer erfolgreichen Bewerbung zu selbstsicher auftritt und nicht mit der Rachsucht einer Kollegin rechnet. Im Vergleich sind Harley Quinns Probleme mit ihren Haustieren – zwei Hyänen – relativ harmlos und schnell gelöst. Catwoman wird mit jemandem konfrontiert, den sie nur zu gut kennt, aber nicht auf diese Weise. Schwester Zero entpuppt sich als harter Brocken, der sicher bald erneuten Ärger machen wird. Selbst die persönlichen Konflikte, denen sich jede einzelne mit und ohne Hilfe seitens der Kameradinnen stellen muss, sind grundverschieden.

Die Illustrationen sind gefällig, und obwohl es einen Zeichner- und Autorenwechsel gibt, ist kein Bruch zu bemerken. Die Charaktere erscheinen realistisch-idealistisch und erfreuen vor allem die männlichen Betrachter.

Alles in allem ist „Gotham City Sirens“ eine Top-Serie, die Spaß macht. Die drei toughen ‚Quasi-Heldinnen‘, die sich zusammenraufen und mit Freund und Feind herumschlagen müssen, besitzen viel Potential für weitere spannende und individuelle Abenteuer. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Qualität der Illustrationen von Dauer ist.