Jürgen Ludwig (Hrsg.): Teufel auch! – Ein höllisches Lesevergnügen (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 29. Oktober 2011 13:43
Jürgen Ludwig (Hrsg.)
Teufel auch! – Ein höllisches Lesevergnügen
Titelgestaltung und Verlagslogo von BIL
cenarius, 2009, Paperback, 228 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-940680-17-4
Von Irene Salzmann
Die Anthologie „Teufel auch!“ bietet auf über 200 Seiten 30 Kurzgeschichten, die zwischen 4 und 12 Seiten lang sind, sowie eine kurze Vorstellung der deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. Schon Letzteres und das Vorwort lesen sich mit einem Augenzwinkern, so dass man auf eine vergnügliche, abwechslungsreiche Lektüre eingestimmt wird.
In „Schach matt“ von Sandra Rehschuh sitzen Gott und der Teufel am Spielbrett. Während sie ihre Figuren ziehen, erinnern sie sich an so manches Ereignis seit der Schöpfung. Reichlicher Wortwitz macht diese kurze Erzählung zum gelungenen Opener – ist doch die Schöpfung für beide letztlich nur ein Witz.
Michael Picks „Spuren im Eis“ lassen die Protagonistin befürchten, dass ihr Mann eine Affäre mit Frau Teufel, seiner Chefin, hat. Eloquent klärt er das Missverständnis auf, und es müsse schon mit dem Teufel zugehen, wenn man ihm nicht glauben würde. Aber nomen est omen, bekanntlich.
Luzifer ist „Der Engel, der stets hinterfragte“ – nach Chris Lind. Wofür soll die Schöpfung gut sein? Wieso gibt es von jeder Art ein Paar? Die anderen Engel wissen keine Antwort und sind verwirrt. Trotzdem gibt Luzifer keine Ruhe, und Gottes Geheimprojekt interessiert ihn besonders.
Jakub Mateja erzählt von „Marthas Rosenkranzkreis“, der für einen Studenten betet, damit dieser Erfolg hat und glücklich wird. Da er jedoch nicht an Gott glaubt und sich von ihr genervt fühlt, wünscht er sie in die Hölle – mit Konsequenzen.
Das ist freilich nur eine kleine Auswahl, doch würde man zu viel vorwegnehmen, verriete man noch mehr. Gott und der Teufel, Engel und dämonische Kreaturen, mehr oder minder ‚normale‘ Menschen haben magische, zumeist teuflische Begegnungen und Erlebnisse, die nicht ohne Folgen bleiben. Einige dieser Geschichten sind witzig, andere stimmen nachdenklich, wieder welche sind gruselig, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist
Herausgeber und Verlagsgründer Jürgen Ludwig beweist ein gutes Händchen bei dieser vielfältigen Zusammenstellung, die man am besten in kleinen Häppchen genießt.
Die Gestaltung des Bandes ist gefällig: Paperback mit passendem Cover, gutes Papier und Layout, eine Vignette neben jeder Titelüberschrift und am unteren Blattrand.
Genre-Fans und jene, die sich für die Werke einheimischer Autoren interessieren, sollten der amüsanten Anthologie eine Chance geben!