Der Brennende Mann / Der Holzjunge (Comic)

Der Brennende Mann / Der Holzjunge

Tad Williams: The Burning Man
Story: Tad Willams
Bearbeitung: Sean J. Jordan
Zeichnungen: Brett Booth, Bobby Souza, Manny Clark
Farben: Arif Priyanto & Sakti

Raymond E. Feist: The Wood Boy
Story: Raymond E. Feist
Bearbeitung: Sean J. Jordan
Zeichnungen: Mat Broome
Farben: Stephen Broome

Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2008, Paperback, 120 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86607483-5

Von Irene Salzmann

Der vorliegende Comic-Band beinhaltet zwei Geschichten von Autoren, die sich ihren Namen mit Romanen der High Fantasy machten. Tad Williams ist beispielsweise durch seine Bücher um den „Drachenbeinthron“ bekannt geworden, und mit Raymond E. Feist verbindet man die „Midkemia“-Saga, von der bereits der erste Teil als Comic-Adaption bei Panini erschienen ist, aber leider nicht fortgesetzt wurde (Teil 2 gibt es nur als US-Ausgabe, Teil 3 wird vermutlich als Online-Comic publiziert). Das Schöne an „Der Brennende Mann/Der Holzjunge“ ist, dass es sich um zwei abgeschlossene Storys handelt und man für diesen Ausflug nach „Midkemia“ und Osten-Ard („Der Drachenbeinthron“) keine Vorkenntnisse benötigt.

„Der Holzjunge“ Dirk wird von einigen Soldaten aufgenommen, die seine Geschichte hören: Feindliche Krieger, die Tsurani, haben Burg Weißenbergen besetzt und gehen gegen die Menschen mit grausamer Härte vor. Wer sich weigert, ihren Befehlen zu gehorchen, oder auch nur auffällt, wird getötet. Als niemand mehr am Leben ist, flieht Dirk zusammen mit der hübschen Anika, jedoch…

Nach dem frühen Tod der Mutter ist Breda mit ihrem Stiefvater allein. Sie haben sich wenig zu sagen, doch das Mädchen ahnt, dass er ein großes Geheimnis hütet. Schließlich will er den „Brennenden Mann“ beschwören, der ihm vielleicht die ersehnten Antworten geben kann – egal wie hoch der Preis dafür ist…

In beiden Geschichten streben die Protagonisten nach Liebe und Glück, können es aber nicht festhalten. Entweder ist es ein sinnloser Krieg, der alles zerstört, oder die Suche, über die man das wahre Glück nicht erkennt, führt zu tragischen Verlusten. In Folge sind beide Erzählungen schwermütig und haben kein echtes Happy End.

Die Zeichnungen stammen von verschiedenen Künstlern, Mat Broome und Brett Boothe, was die Storys auch optisch voneinander trennt. Allein bei „Der Brennende Mann“ fällt negativ auf, dass die letzten Seiten von Bobby Souza und Manny Clark übernommen wurden, deren Stil sich deutlich von dem Brett Boothes unterscheidet.

Von diesem kleinen Manko einmal abgesehen, wird man gut und ansprechend unterhalten. Inwieweit die Adaptionen den Vorlagen folgen beziehungsweise wie viel gekürzt wurde, kann nur beurteilen, wer die Romane kennt. Wie auch immer, Fantasy-Fans kommen bei diesem Comic ganz auf ihre Kosten.