Bad Earth 26: Die Getilgten, Manfred Weinland (Buch)

Bad Earth 26
Die Getilgten
Manfred Weinland
Titelillustration von Arndt Drechsler
Zaubermond, 2011, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Aus dem angegriffenen Angk-System konnte die „Rubikon“ in buchstäblich letzter Sekunde fliehen. Über ein Tor wurde das Schiff dabei, mikroskopisch verkleinert, in eine weit entferne Galaxie versetzt. Hier, in Eleyson, herrschen die Auruunen, der Urfeind der Ganf. Und hier, auf dem Planeten Diversity, treffen unsere gestrandeten Raumfahrer auf die Chardhin Perle ihres alten Bekannten Kargor.

Jarvis hat sich in die offensichtlich seit Jahrtausenden auf dem Meeresgrund festsitzende Perle teleportiert, seitdem ist jegliche Verbindung zu ihm abgebrochen. Nachdem John Cloud bereits Assur bei ihrem ersten Außenseinsatz auf Diversity verloren hat, will er zumindest seinen alten Weggefährten nicht einfach aufgeben. Erneut nutzt er die Möglichkeit des Rochenschiffs, sich in ein mikroskopisch kleines Wesen zu wandeln, und dringt durch das beschädigte Äußere in die Perle ein. Im Inneren trifft er nicht nur auf Jarvis, sondern begegnet auch, ein letztes Mal, Kargor.

Ein Hinweis führt sie weiter in das Sonnensystem Mirakel, in dem nicht weniger als neun Planeten intelligentes Leben beherbergen. Und sie treffen auf eine fast von den Aruunen ausgelöschte Hochkultur von Arachniden, die verzweifelt auf Hilfe der Ganf warten...

Seriengründer und Expokrat Manfred Weinland bricht zu neuen Ufern auf. Nachdem er uns in der heimatlichen Galaxis schon einige sensationelle Enthüllungen gemacht hat, versetzt er nun seine Mannschaft und ihr Raumschiff kurzerhand in die Heimat der Ganf und deren äonenalten Widersacher, der Verheerer, wie die Auruunen auch genannt werden.

Zunächst wird das Kapitel Kargor endgültig geschlossen. Mit dem Geheimnis der Chardhin Perle, deren Zivilisation und dem dort gestrandeten Jarvis hatte der Autor bereits im vorhergehenden Band eine faszinierende Grundlage gelegt. Nun wird das Geheimnis gelöst, wobei der letzte Auftritt Kargors für meinen Geschmack doch ein wenig arg schnell und kurz abgehandelt. Kein großer Vorhang also für den alten Strippenzieher, eher ein unwürdiger Abgang ist es geworden.

Demgegenüber vermochte es Weinland, mit der Trauer und den Verlustgefühlen, die das Verschwinden Assurs bei John Clould und Assurs Tochter auslöst, zu überzeugen. Gerade die verzweifelte Suche der Tochter nach Hoffnung ist ergreifend und gut nachvollziehbar geschildert.

Im zweiten Teil des Buches wandelt Weinland dann auf eigenen Spuren. Ähnlich wie in Angk-System präsentiert er uns mit den neun Mirakel-Welten wieder ein künstlich angelegtes Sonnensystem, in dem verschiedene intelligente Rassen vor ihren Häschern geschützt werden. Und er präsentiert uns einen alten, fast geschlagenen Feind der Auruunen – die verzweifelt auf Hilfe durch die Ganf im Kampf gegen die weit überlegenen Auruunen hoffen. Hier wird die Grundlage für weitere Erkenntnisse des seit Äonen schwelenden Konflikts zwischen Auruunen und Ganf gelegt, die in den nächsten Bänden des Zyklus’ sicher noch vertieft werden.