Lilith Saintcrow: Dämonenmal – Jill Kismet 1 (Buch)

Lilith Saintcrow
Dämonenmal
Jill Kismet 1
(Night Shift)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Nadine Mannchen
Titelillustration von Shutterstock
Lyx, 2010, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 364 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3- 8025-8306-3

Von Irene Salzmann

Jill Kismet hat eine Menge durchgemacht, bevor sie zur Dämonenjägerin wurde und als solche stets gerufen wird, wenn die Polizei nicht mehr weiter weiß. Sie ging sogar einen Pakt mit einer Höllenbrut ein, die ihr ein Mal am Handgelenk verpasste, über das sie zusätzliche Macht erlangt. Aber wird das im aktuellen Fall ausreichen?

Ein Unbekannter zieht eine blutige Spur, und selbst Jill wagt nicht einmal zu raten, mit wem oder was sie es zu tun hat, denn die Zeichen weisen auf eine Höllenbrut und ein Werwesen hin, nur dass sich beide Gruppen niemals verbinden würden. Sie beginnt zu ermitteln und erhält dabei Hilfe von dem Werpuma Saul Dustcircle, dessen Schwester ein Opfer des Killers wurde.
Sauls Bemühungen irritieren Jill, die eine Einzelgängerin und noch immer nicht über den Tod ihres Mentors hinweg gekommen ist. Trotzdem hat sie keine Wahl und muss sich auf ihn einlassen, denn Perry, die Höllenbrut, mit der sie einen Vertrag hat, scheint wenig zuverlässig, und auch die anderen potentiellen Verbündeten sind schon bald nicht mehr im Rennen. Als Jill endlich die Puzzlestücke zusammengefügt hat, setzt sie alles auf eine Karte…

„Jill Kismet“, die neue Reihe von Lilith Saintcrow, erfüllt die hohen Erwartungen, die man an die Autorin richtet, seit sie mit „Dante Valentine“ ihre Leser überzeugen konnte. Allerdings bietet der neue Titel nicht so viel mehr Abwechslung: Wie Dante ist Jill eine Außenseiterin, die viel erlebt und verloren hat, hart geworden ist und ihre Gegner, die Dämonen, gnadenlos jagt. Einem Pakt verdankt sie übermenschliche Fähigkeiten, die sie nahezu ‚unkaputtbar‘ machen, jedoch ihren Preis haben. Jill zur Seite stehen Gleichgesinnte und dubiose Figuren, die helfend, aber auch hindernd oder auf verwirrende Weise eingreifen können.

Im Gegensatz zu Dante jammert Jill jedoch weniger, was sich positiv auf die Handlung auswirkt. Es finden sich keine Längen, der Roman kommt flott voran und weiß sehr gut zu unterhalten, auch wenn die ‚superstarke‘ Jill zeitweilig wie Supergir“ ohne Cape anmutet. Das liegt aber auch an dem interessanten Setting und den reizvollen Charakteren um die Protagonistin herum, aber vor allem an dem Punkt, dass das Buch eine actionreiche Handlung aufweist und sich die in der Luft liegende Romanze kaum merklich entwickelt – ein Pluspunkt gegenüber den üblichen Romantic-Mystery-Romanen, die die Handlung ganz durch eine Romanze ersetzen.

Von daher kann man den Titel allen Freunden phantastischer Romane empfehlen, die eine spannende Story ohne übermäßiges Liebesgesülze lesen wollen. Wer bereits viel Freude an Lektüren wie „Vampire Academy“ oder „Dhampir“ hatte, wird auch von „Jill Kismet“ begeistert sein.