100% DC 30: Supergirl 8: Der Tod und die Familie (Comic)

Sterling Gates, Jake Black, Helen Slater
100 % DC 30
Supergirl 8
Der Tod und die Familie!
(Supergirl 43, 48 – 50, Annual 1, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Michael Turner
Zeichnungen von Jamal Igle, Rodolfo Dagnino, Matt Camp, Cliff Chiang u.a.
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 160 Seiten, 18,95 EUR

Von Irene Salzmann

Die Storys in „Supergirl“ 8 wirken zusammenhanglos und wirr. Schaut man nach, welche US-Ausgaben zusammengefasst wurden, dann wundert das nicht weiter, denn statt aufeinander folgende Bände zu wählen, fügte man die Nummern 43, das Annual 1 und 48 bis 50 zusammen.

Infolge erlebt man die Titelheldin an der Seite ihrer Mutter, der Herrscherin von New Krypton. Nach dem Mord an Supergirls Vater blieben die Frauen in Trauer zurück. Es scheint außerdem, als würde die Mutter die Tochter strafen, weil es dieser nicht gelang, ihr den Täter auszuliefern. Ferner geriet Supergirl in die Kritik der Presse aufgrund einiger unglücklicher Aktionen. Aber auch die Kryptonier, die unerkannt auf der Erde in Frieden leben wollen, möchten nichts mit ihr zu tun haben, da sie Supergirl die Schuld daran geben, von den Behörden gejagt zu werden. Lana Lang gesteht Supergirl, dass sie an einer unbekannten, unheilbaren Krankheit leidet. Ihr bleibt weniger Zeit, als angenommen – und dann macht die Leiche eine seltsame Transformation durch. Derweil wird Superwoman alias Lucy Lane ein neues Leben geschenkt. Offenbar ist sie mächtiger und skrupelloser denn je.

Man kann die Ereignisse auf New Krypton und die Geschehnisse, die das Annual schildern durchaus als One-Shots sehen, während die anderen drei Episoden die laufende Handlung fortsetzen. Kennt man die Vorgeschichten nicht, wirkt die Zusammenstellung sehr konfus und sprunghaft, zumal nicht alle Fragen beantwortet werden.

Supergirl tritt verwirrt und unsicher auf und muss erst die inneren Hürden überwinden, bevor sie – vielleicht – die richtigen Entscheidungen trifft, um den Menschen zu helfen. Dass sie es nie allen recht machen kann und nicht die gleiche Akzeptanz wie ihr Cousin Superman erfährt, ist eine bittere Erfahrung. Allerdings nutzen sich die Selbstzweifel, das Weinerliche und die kindliche Sturheit zunehmend ab; der Figur täte eine neue Linie gut.

Trotz verschiedener Zeichner wirkt der Band größtenteils sehr homogen. Die Illustrationen sind gefällig und guter Durchschnitt, reichen aber an die Titelzeichnung des leider zu früh verstorbenen Michael Turner („Witchblade“, „Aspen“) nicht heran.

Sammler werden sich dieses Abenteuer natürlich zulegen wollen und die Zusammenhänge herstellen können. Gelegenheitsleser hingegen fühlen sich nach der Lektüre eher verwirrt und sind mit einem anderen Band vielleicht besser beraten.