Nautilus 86 (Magazin)

Nautilus 86
Mai 2011
Abenteuer Medien Verlag, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Ein Sommer voller Superhelden wirft seinen Schatten voraus, beginnend mit Thor. Grund genug für die Macher der „Nautilus“, nicht nur einen Blick auf den Film und die heranrollende Welle zu wagen, sondern auch an die sagenhafte Herkunft der Heroen von heute zu erinnern.

Thor ist vielen heutigen Fans mehr oder weniger nur als Held des Marvel-Universums bekannt, als aus Asgard verbannter Sohn Odins, der auf der Erde Demut und Verantwortung lernen soll, aber auch erkennen muss, dass die Intrigen seines Bruders Loki Winiges dazu getan haben, dass er seine Heimat verlassen musste. Doch die Welt der nordischen Götter und Mythen ist reicher als die Comics vorgaukeln. Artikel und Berichte tauchen ein in Edda und Nibelungenlied, zeigen in Artikeln, wie sie modere Autoren beeinflusst haben und auch in der populären Kultur zu finden sind. Ergänzt wird das Ganze von speziellen Interviews und Buchvorstellungen zum Thema und den üblichen Kolumnen. Besonders interessant erweisen sich dabei der Blick auf die nordische Mythologie in „Von Asgard bis Usgard“ und die Übersicht über nordische Sagen in Roman und Comic oder die Filmgalerie zu nordischen Helden.

Man merkt, wieviel Mühe sich die Autoren geben, neben einem guten ersten Überblick auch auf kleine Besonderheiten oder Überraschungen hinzuweisen, damit nicht nur Neueinsteiger in das Thema interessante Inhalte vorfinden. Die Bebilderung ist ausgesprochen gelungen und diesmal besonders stimmungsvoll. Deshalb macht es auch nichts aus, dass es diesmal nur ein Schwerpunktthema gibt und die restlichen Seiten nur mit den üblichen Kolumnen gefüllt werden, die die Zeitschrift wie immer abrunden. Daher sei die 86. Ausgabe vor allem den Lesern empfohlen, die durch Thor und Co. auf den Geschmack gekommen sind, mehr über die nordische Götterwelt zu erfahren, denn sie sind auch heute noch präsenter als man denkt.