Jack Slaughter 13: Der Ponyhof des Grauens (Hörspiel)

Lars Peter Lueg, Devon Richter und Nikola Frey
Jack Slaughter – Tochter des Lichts 13
Der Ponyhof des Grauens
Sprecher: Till Hagen, Simon Jäger, David Nathan, Arianne Borbach, Gisela Fritsch, H.-D. Klebsch, Rainer Fritzsche, Jan Spitzer und andere
Musik: Andy Matern
Cover und Artwork von Alexander Lux
Folgenreich (LPL Records) 2011, 1 CD, ca. 62 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2442-3

Von Christel Scheja

„Das Leben ist kein Ponyhof“ ist ein geflügeltes Wort, das viele sicherlich in ihrem Leben schon einmal gehört haben. Ganz offensichtlich hat der Spruch, der Jugendlichen und Erwachsenen gerne mit auf den Weg gegeben wird, die Macher auch zu der neuen „Jack Slaughter“-Folge inspiriert.

Eigentlich könnte es Jack und seinen Freunden nicht besser gehen. Sie haben erst kürzlich die Stadt vor den Machenschaften eines schurkischen Hellsehers bewahrt, arbeiten jetzt für die Regierung und müssen sich nun nicht mehr verstecken. Stattdessen bietet man ihnen immer wieder Hilfe an. Die drei ruhen sich also erst einmal auf ihren Lorbeeren aus. Sie denken auch nicht mehr all zu sehr an Dr. Doom, der sich schon eine ganze Weile nicht mehr gerührt hat.

Allerdings langweilt sich dieser inzwischen sehr und beschließt, als der vereinbarte Waffenstillstand endlich vorbei ist, die apokalyptischen Reiter herbei zubeschwören. Doch das ist nicht so einfach wie gedacht, denn der Weg zu den Schreckensgestalten führt über eine bankrotte Ponyranch und deren liebreizende Besitzerinnen, die mit aller Kraft versuchen, sie zu retten. Viel Zeit haben sie nicht mehr. Aber Dr Doom weiß von einem goldenen Schatz, der auf der Ranch liegen soll und beschließt, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, da er irgendwie Mitleid hat.

Auch wenn dies erst einmal eher schrägt wirkt – Jack ist nicht zum Lachen zumute, denn er weiß, dass er selbst keine Gnade zeigen darf, denn das Leben aller Menschen steht auf dem Spiel, sollte Dr. Doom das finden, was er sucht.

So wirklich böse ist der Erzfeind von Jack Slaughter nicht, denn auch er hat liebenswerte und sympathische Seiten, die man an einem Erzdämonen nicht unbedingt erwartet. Aber das gehört einfach mit zu der Parodie, sie auch nicht gerade freundlich mit ihren Helden umspringt. Genausowenig unfehlbar wie Dr. Doom sind auch Jack und seine Freunde, die regelmäßig in Fettnäpfchen tappen und von ihrem Verhalten her schon klischeehaft normal sind. Das sorgt für den Humor, aber auch für die sympathischen Züge an den Figuren.

Wie immer zieht die Geschichte alle möglichen Klischees durch den Kakao, diesmal vor allem die Ponyhofidylle, die derzeit mit Vorliebe jungen Mädchen aufgetischt wird. Allein schon die übertrieben verkitschten Momente auf dem Ponyhof sind Horror pur, allerdings eher von der Sorte, die die Lachmuskeln reizt.

Alles in allem gibt gerade dieser kleine Exkurs in ein ganz anderes Genre der Hörspielreihe neuen Schwung, da man gelegentlich doch sehr überrascht wird und sich auch die Helden und Schurken einmal von einer ganz anderen Seite zeigen dürfen, ohne dich jedoch ganz zu ändern. Die Sprecher sind jedenfalls wieder sehr bei der Sache und überzeugen auch in den kleinen Nebenrollen.

Mit „Ponyhof des Grauens“ kehrt die Reihe „Jack Slaughter“ zu ihren Anfängen zurück und bietet durch die Vermischung von absolut schrägen Ideen und Veralberungen gängiger Gruselklischees sehr kurzweiligen und amüsanten Hörgenuss.