Emily Bähr: Die Nacht, die uns verschlingt - A Curse so Divine 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 28. März 2025 12:39

Emily Bähr
Die Nacht, die uns verschlingt
A Curse so Divine 1
cbj, 2025, Paperback, 556 Seiten, 22,00 EUR
Rezension von Petra Weddehage
Ligeia lebt in einer Welt des Zwielichts und der Dunkelheit. Einst sorgte der unbedachte, egoistische Wunsch einer Königin dafür, dass der Mond sich vor die Sonne schob und seither ewige Nacht die Welt beherrscht. Die Menschen müssen hart arbeiten, um zu überleben. Die junge Frau lebte bei ihrem Vater in der Akademie. Er brachte ihr bei, wie sie Magie für sich nutzen kann.
Doch nach seinem Tod muss Ligeia die ihr vertraute Welt verlassen. Unterschlupf findet sie in einem Bordell. Von hier aus geht Ligeia auf Erkundungstouren in die Tiefen ihrer Welt. So gelingt es ihr, mit den gefundenen Artefakten und seltenen Metallen, sich und ihre Freundinnen am Leben zu erhalten. Die junge Frau hat allerdings ein großes Ziel: Sie will ihre Welt von der Dunkelheit erlösen und das Licht wiederbringen.
Bei einer ihren Exkursionen findet sie einen schlafenden Mann. Dieser ist atemberaubend schön. Ligeiea ist die seltsame Vertrautheit bei seinem Anblick rätselhaft. Apsinthion, so nennt sich der seltsame Mann, erzählt ihr, dass er ein Gott ist. Allerdings hat er keine Erinnerung daran, warum er in den Tiefen der Welt aufgewacht ist. Selbst seine Magie ist schwächer, als er es gewohnt ist. Nach anfänglichen Querelen raufen sich die ungleichen Partner zusammen, um das Geheimnis aufzudecken. Warum hat der Gott keinerlei Erinnerungen an das, was passiert ist und wie kann das Licht in die Welt zurückkehren? Kein leichtes Unterfangen für die beiden Wesen. Je näher sie sich kommen, umso mehr haben sie das Gefühl, sich zu kennen. Rätsel über Rätsel müssen aufgedeckt werden. Ein Abenteuer beginnt, dessen Ausgang mehr als ungewiss ist.
Der Titel sowie weitere Schriftzeichen werden auf dem Buchcover, dessen Hintergrund schwarz ist, in kupferfarbenen Elementen wiedergegeben. Wer genau hinschaut, erkennt leichte Verästelungen und die Umrisse eines Mondes. Zugeklappt sind goldbraune Ornamente auszumachen. Ein echter Eyecatcher fürs Bücherregal.
Emily Bähr erschafft eine Welt, die alles andere als schön ist. Die Menschen darben wegen der andauernden Dunkelheit. Die Autorin lässt dies gekonnt in ihre Erzählung einfließen. Die Hauptprotagonisten Ligeia und Apsinthion werden gut beschrieben und im Laufe der Handlung gibt es genug emotionale Tiefe, um die Handlung voranzubringen. Weitere Personen, die für die Geschichte wichtig sind, werden ebenfalls gut skizziert. Dazu kommen die ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Settings.
Das Ende der Story überrascht und wird die geneigte Leserschaft garantiert dazu bringen, die Folgebände zu erwerben. Wer abenteuerliche Geschichten mit einem Schuss Romantik und explizit beschriebenem Liebesgeflüster mag, kommt hier ebenso auf seine Kosten wie abenteuerlustige Leser. Der nächste Band darf mit Spannung erwartet werden.