Micky C. Dusk: Sweeper Call Loalition (Buch)

Micky C. Dusk
Sweeper Call Loalition
2024, Paperback, 724 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit „Sweeper Call“ legte Micky C. Dusk eine Geschichte vor, in der er mit viel Genuss und schwarzem Humor das Genre des Action-Films auf die Schippe nimmt. Und er macht auch im zweiten Teil -„Sweeper Call Loalition“ - vor Nichts und Niemandem halt, zieht mit viel Genuss auch weiterhin die Themen und Figuren des Genres durch den Kakao.


Schon eine ganze Weile arbeitet Cloey Carter nun schon mit Dalik, dem treuen Kampfmönch mit dem hohen Ehrenkodex und dem jungen Teppo zusammen, der zwar stark und groß, aber leider auch ziemlich verpeilt ist. Erneut erwarten sie Aufträge und Prüfungen, die es in sich haben und sie mehr als einmal an den Rand der Verzweiflung treiben.

Dabei lernen sie natürlich auch noch weitere Sweeper kennen, die sie teilweise zu schätzen lernen, andere wieder zu hassen - und manchmal auch gleich beides zusammen. Wie immer sind auch ihre Zielobjekte nicht leicht zu fassen und wissen sie auszutricksen. Oder sonstigen Ärger zu machen. Und natürlich geben auch Privatleben und Alltag der Sweeper Einiges an Chaos her.


Die Geschichte wird in insgesamt vierzehn Episoden erzählt, die meistens für sich alleinstehen können, wenn auch nicht immer. Es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit den Helden, sondern auch vielen Personen aus ihrem Umfeld, die sich wieder einmal von ihrer „besten“ Seite zeigen dürfen. Und natürlich dürfen auch neue Charaktere nicht fehlen, Kollegen, mit denen sie sich herumärgern, die jedoch manchmal auch nett und hilfreich sein können und Zielobjekte, die ihnen zu schaffen machen.

Das Ganze wird mit viel schwarzem Humor und absurden Ideen erzählt. Wie in jeder guten Action-Komödie geht es wild her, die Erzählungen strotzen nur so von abwegigen Verfolgungsjagden, eigenwilligen Zeugen, die nicht immer das preisgeben, was sich die Sweeper erhoffen. Und natürlich auch jede Menge Ärger und Intrigen, die ihnen das Leben besonders schwer machen.

Vor allem der starke, aber auch ein wenig gutmütige und simpel gestrickte Teppo muss so einiges durchstehen, was ihn den Lesern aber noch ein wenig sympathischer macht. Er entwickelt sich sogar ein Stück weiter, dafür rücken allerdings Chloe und Dalik deutlich in den Hintergrund. Alles in allem beinhaltet der dicke Wälzer unterhaltsame Momente und abgedrehte Geschichten, die man allerdings nicht am Stück genießen sollte, sonst nutzen sich die Gags zu schnell ab. Wer aber abgedrehte Abenteuer mit einem hohen Grad an schwarzem Humor mag, der wird seinen Spaß haben können. Immerhin ist das Ganze auch in einer ganz eigenen Welt beheimatet, so dass der Autor jede Freiheit hat, auch phantastische Elemente einzubringen, was er aber mit Maßen tut.

„Sweeper Call Loalition“ macht da weiter, wo der erste Band aufhörte. Wieder punktet der Autor mit viel Augenzwinkern und abgedrehten Ideen, mit denen er die Klischees und Archetypen des Action-Genres durch den Kakao zieht. Dabei bleibt gelegentlich die Logik auf der Strecke und die Gags zünden nicht immer, wer aber solche schrägen Geschichten mit Anarcho-Humor mag, der wird seinen Spaß haben.