Constantin Salathe: Machtspiele - Die Erstkontakt-Krise 1 (Buch)

Constantin Salathe
Machtspiele
Die Erstkontakt-Krise 1
Titelbild und Illustrationen: Elias Stern & Juliane Vogel
2024, Paperback, 356 Seiten, 18,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Constantin Salathe lebt in Hessen und arbeitet schon seit zwanzig Jahren in der Human-Medizin. Er schrieb zunächst Fachbücher, ist aber auch leidenschaftlicher Science-Fiction-Fan. Deshalb begann er 2022 auch mit dem Schreiben eigener Geschichten und veröffentlichte 2024 seinen ersten Roman „Machtspiele“ als Auftakt der „Die Erstkontakt-Krise“-Saga.


Nach verheerenden Kriegen, die unter anderem auch durch hochintelligente KI ausgelöst wurden, leben die Menschen nun in verschiedenen Machtblöcken, die allerdings durch einen fragilen Frieden nur ungern zusammenarbeiten.

Im 24. Jahrhundert stößt man immer weiter ins All vor. Und so bleiben gewisse Dinge nicht aus. Als ein unbekanntes Objekt an den Rändern des Sonnensystems aufgespürt wird, das sich zielstrebig auf den Jupiter zubewegt, wird Hauptmann Holmgren vom Geheimdienst auf eine Mission der Europäischen Raumflotte geschickt.

Diese endet allerdings in einem Desaster, das ihm die Augen öffnet, denn ganz offensichtlich droht der Menschheit nicht nur durch die Außerirdischen Gefahr, sondern auch durch die Spiele der Mächtigen selbst…


Es gibt sie immer noch, die spannenden SF -Abenteuer, bei denen sich die Autoren auch noch Gedanken machen, wie sich die Zukunft aus aktueller Sicht entwickeln könnte, ohne dass es zu dystopisch oder zu optimistisch wird.

Die Welt, in der Hauptmann Holmgren lebt, ist durchaus vertraut und erinnert auch ein wenig an das Machtgefüge von Klassikern wie „Mark Brandis“, ohne es jedoch zu kopieren, denn die Geschichte geht sehr schnell eigene Wege und stellt in diesem ersten Band gleich mehrere Weichen. Zum einen sind da die Außerirdischen, deren Geheimnisse nur nach und nach ans Licht kommen und die für die Menschen so typischen Reaktionen, was den Erstkontakt betrifft. Zudem möchten die Verantwortlichen in der Regierung auch so Einiges vertuschen, weswegen sie auch schon einmal über Leichen gehen.

Letztendlich gerät Hauptmann Holmgren zwischen die Fronten und in ziemliche Schwierigkeiten, findet dabei aber auch ein paar Leute, denen er durchaus vertrauen kann und die schon bald ein Team bilden. Man behält die eigenwillige Crew auch lange im Gedächtnis, denn nicht nur der Held, der anfangs viel lieber Schreibtischtäter wäre, auch der Schiffsarzt, die Chimäre und die Wissenschaftlerin, die sich um ihn scharen, haben ihre Ecken und Kanten. Und Geheimnisse, die sicher nach und nach auch noch zum Tragen kommen.

Das Ganze wird in einem flotten Tempo erzählt, besitzt eine gewisse Leichtigkeit und macht Lust auf Mehr, denn gerade die Mischung aus vertrauten Wendungen und interessanten Entwicklungen hält das Interesse hoch. Ebenso wie der fiese Cliffhanger am Ende des Buchs.

Zudem hat der Autor sich nicht lumpen lassen, denn im Buch finden sich mehrere Illustrationen von Elias Stern und Juliane Vogel, die Figuren und Raumschiffe zeigen, so dass man gleich die richtige Vorstellung von allem bekommt.

Fans abenteuerlicher Science Fiction, die einen gut ausgearbeiteten Hintergrund, eigenwillige Charakteren und eine immer wieder aufs neue überraschende und actionreiche Handlung zu schätzen wissen, sollten ruhig einen Blick in „Machtspiele“ werfen. Denn der Auftakt der Saga um „Die Erstkontakt-Krise“ ist kurzweilige Lektüre, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte, gerade wenn man schon Serien wie „Mark Brandis“ oder „Rettungskreuzer Ikarus“ mochte.