Katherine Quinn: To Kill a Shadow - Wenn das Licht erlischt (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 18. Januar 2025 15:43
Katherine Quinn
To Kill a Shadow - Wenn das Licht erlischt Die verfluchten Lande 1
(To kill a Shadow, 2023)
Übersetzung: Sara Riffel
Loewe, 2024, Hardcover, 560 Seiten, 19,95 EUR
Rezension von Christel Scheja
Katherine Quinn ist hauptberuflich Romantasy-Autorin, hat aber einen Abschluss in Psychologie und lebt heute mit ihrer Familie in Houston, Texas. Ein wenig von dem angeeigneten Wissen um die Psyche der Menschen fließt tatsächlich auch in „To Kill a Shadow“ - Wenn das Licht erlischt“ ein, den ersten Band von „Die verfluchten Lande“.
Kiara kennt nichts anderes als den tödlichen Nebel, der ihre Heimat umgibt und auch den Himmel in ein Dämmerlicht hüllt. Weil sie zu denen gehört, die die Sonne wiederbringen sollen, will sie sich den Rittern des Königs anschließen, weil sie ohnehin im Dorf gemieden wird.
Tatsächlich nimmt sie Kommandant Jude Maddox mit in die Hauptstadt, weil er etwas in ihr zu sehen scheint. Und auch Kiara merkt schnell, dass hinter der gefühlskalten Schale des Ritters mehr steckt, vor allem als sie beide auf der ersten gemeinsamen Mission um ihr Leben kämpfen müssen und dunkle Geheimnisse ans Licht kommen.
Katherine Quinn zeichnet eine recht dystopische Fantasy-Welt, in der Misstrauen und Gefühlskälte nichts Ungewöhnliches sind und der Tod allgegenwärtig, denn der Nebel und seine Schattenkreaturen dringen immer wieder vor.
Natürlich versucht der König mit seinen Rittern, das Land zu beschützen, deshalb werden auch immer einige losgeschickt, um die Artefakte zu finden, die die Welt angeblich retten sollen. Daher ist auch die Ausbildung schon recht hart, wie die Heldin feststellen muss, die aber schon dort ihre Qualitäten beweist. Denn ganz offensichtlich trägt sie mehr in sich als nur die Entschlossenheit, das Licht wieder zurückzubringen. Warum, das entwickelt sich nach und nach, genauso wie die Zusammenhänge immer wieder ein Stück weit enthüllt und am Ende die Karten neu gemischt werden.
Auch wenn Einiges vorhersehbar ist, so gibt es doch ein paar überraschende Wendungen. Dennoch können Leser eine ganze Weile miträtseln und ihre eigenen Schlüsse ziehen, bis dann doch die Wahrheit ans Licht kommt. Vielleicht wirken die romantischen Momente in der Situation etwas aufgesetzt, wird die Dramatik gelegentlich überspitzt, alles in allem bekommt aber auch das Abenteuer genug Raum, um Genre-Fans mitfiebern zu lassen.
Die Figuren entsprechen zwar gängigen Archetypen der Romantasy, entwickeln sich aber angenehm und glaubwürdig weiter, erhalten genug Profil, um als Leser eine Bindung zu ihnen zu entwickeln. Ein Schlusspunkt wird auch gesetzt; es gibt keinen Cliffhanger in dem Sinne, nur Weichen, die gestellt werden.
Als erster Band von „Die verfluchten Lande“ funktioniert „To Kill a Shadow - Wenn das Licht erlischt“ als Fantasy-Abenteuer ganz gut, zumal eine dystopische Umgebung, ein interessanter Hintergrund und auch eine actionreiche Geschichte für Spannung sorgen. Der romantische Anteil kommt aber auch nicht zu kurz und entwickelt sich in großen Teilen glaubwürdig, wenngleich man auch hier merkt, dass bestimmte Klischees und Handlungsmuster scheinbar erfüllt werden müssen.