A. K. Mulford: The Witches‘ Blade (Buch)

A. K. Mulford
The Witches‘ Blade
The Five Crowns of Okrith 1
(The Witches‘ Blade, 2022)
Übersetzung: Ulrike Gerstner
Carlsen, 2025, Paperback, 448 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit „High Mountain Court“ startete die Tetralogie „The Five Crowns of Okrith“. Nun ist der zweite Band der Saga erschienen. Aber auch wenn „The Witches‘ Blade“ auf andere Figuren wechselt, so schließt die Geschichte doch unmittelbar an das Ende des ersten Buches an und schreibt die eigentliche Geschichte weiter.


Nach dem Kampf um den Thron des Hohen Gebirges mögen die Helden zwar siegreich gewesen sein, aber für Ruadora, Remys jüngere Schwester, fängt die Jagd jetzt erst an. Nicht nur, dass sie den Tod ihres Bruders rächen will, sie ist auch zur Trägerin der „Unsterblichen Todesklinge“ geworden, die erst beherrscht werden muss.

Als sie erfährt, dass der mächtige Feind immer noch am Leben ist, begibt sie sich auf die Jagd nach ihm und durchquert dabei das Eis des Nordens, muss sich mit den Fallen ihres Feindes und verräterischen blauen Hexen herumschlagen. Außerdem weiß sie nicht, ob sie dem jungen König Renwick wirklich trauen kann.


Anders als ihre Schwester hat Rua ein klares Ziel vor Augen und weiß auch genau, wer sie ist und was sie will. Allerdings haben die Jahre, in denen sie verborgen gelebt hat und immer fürchten musste, enttarnt zu werden, sie hart und misstrauisch gemacht. Deshalb lässt sie auch nicht wirklich jemanden an sich heran, sondern bleibt auf Distanz; ihr Vertrauen zu gewinnen ist äußerst schwierig, gerade wenn man auch noch einen gewissen eigenen Ruf hat wie Renwick, dem man deutlich anmerkt, dass er durchaus etwas für die junge Frau empfindet.

Immerhin bleibt es nicht nur bei Geplänkel, die beiden Hauptfiguren bekommen es nun auch mit einem sehr gefährlichen Feind zu tun und machen selbst genug Fehler, um sich in Schwierigkeiten zu bringen. Das bietet aber auch die Gelegenheit, die Protagonisten der beiden nachfolgenden Romane besser vorzustellen.

Alles in allem ist die Geschichte diesmal etwas besser durchdacht, der rote Faden zieht sich glaubwürdiger durch die Handlung und einige Gegenspieler sind immer noch präsent, auch wenn die Helden immerhin einen Sieg verbuchen können.

Dennoch kann auch dieser Teil der Saga nicht verleugnen, dass die grundlegende Intention der Autorin ist, ihre beiden Hauptfiguren zusammenzubringen. Immerhin unterscheiden sich die beiden grundlegend von Remy und Hale, auch wenn wieder einmal der junge Mann mehr weiß als die Heldin selbst.

Und wer nach leidenschaftlichen Momenten sucht, der bekommt sie zum Ende hin geboten, auch wenn sie teilweise auch eher wie ein Pflichtprogramm wirken und nicht wirklich in die Handlung passen.

„The Witches‘ Blade“ bietet einen höheren Anteil an Fantasy-Elementen und eine recht actionreiche Handlung als sein Vorgänger, allerdings setzt die Autorin auch hier in erster Linie darauf, den beiden Hauptfiguren ein Happy End zu bieten, wie es in der Romantasy üblich ist. Der Roman kann allerdings nicht ganz so für sich stehen wie erhofft, da die Geschichte direkt an das Geschehen des ersten Bandes anschließt und den Hintergrund entsprechend weiterschreibt.