Frank Frazetta‘s Death Dealer 2 (Comic)

Frank Frazetta‘s Death Dealer 2
(Frank Frazetta‘s Death Dealer Vol. 2, 2023)
Inspiriert von den Gemälden Frank Frazettas
Text: Mitch Iverson, Michael Moreci
Zeichnungen: Diego Yapur, Esau Escorza & Isaac Escorza
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2025, Hardcover, 140 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Zu den ikonischen Fantasy-Illustrationen, die Generationen von Künstlern inspiriert haben, gehört zweifellos der Death Dealer von Frank Frazetta. Nun hat sich eine Gruppe von Künstlern zusammengetan, um der Figur auf dem Bild einen Namen und eine Geschichte zu geben.


Kur trägt einen verfluchten Helm, den er nicht mehr wirklich ablegen kann. Aber auch der Dämon, der dem Helm innewohnt, kann nicht verhindern, dass der Barbar einen folgenschweren Fehler begeht, als er eine junge Frau und ihr Kind rettet.

Nun versucht er den Fehler wieder gutzumachen und ist in das Dämonenreich hinabgestiegen, in das die Seele des Kleinen nach der Opferung durch die eigene Mutter geraten ist. Denn er will diesen reinen und unschuldigen Funken und damit auch die Welt vor noch größerer Verdammnis retten.


Wie auch schon im ersten Band ist die Geschichte nicht unbedingt tiefgründig, sondern folgt den Klischees und Handlungsmustern der heroischen Fantasy, wenn auch in etwas modernerer Form. Denn immerhin bekommen einige Frauen, so wie die Zauberin, eine etwas aktivere Rolle und sind nicht nur Gespielinnen oder hilflose Opfer.

Zumindest in der realen Welt sind die Grenzen zwischen Gut und Böse klar zu erkennen, in der Unterwelt sieht es da schon ein wenig anders aus, da Kur immer wieder mit Erinnerungen an seine Vergangenheit und Trugbildern konfrontiert wird, gegen die auch der Dämon im Helm nicht wirklich ankommt. Auch wenn man das nicht wirklich Charakter-Entwicklung nennen kann, so bekommt man doch ein interessantes Bild des Barbaren vor die Nase gesetzt, weil seine eigenen Erinnerungen und damit verbundenen Gefühle für Momente der Schwäche sorgen.

Action gibt es reichlich aber auch einen guten Schuss Erotik und nicht zuletzt genügend Andeutungen, die dafür sorgen, dass sich die Geschichte weiter zuspitzt. Und wieder können Kenner Frazettas auch in dem einen oder anderen Panel andere Gemälde des Altmeisters erspähen. Alles in allem richtet sich die Saga natürlich in erster Linie an Fans kerniger Sword- & Sorcery-Geschichten, in der die Probleme noch überschaubar sind und Helden meistens des Schwertes bedürfen, um siegreich zu sein.

Und damit ist auch Band 2 von „Frank Frazetta’s Death Dealer“ eine unterhaltsame Hommage an die Werke des Altmeisters, der die klassische Epoche der Sword & Sorcery noch einmal mit viel Kraft aufleben lässt, dabei aber auch liebgewonnene Klischees zu modernisieren weiß.