Frank Rehfeld: Zwergenzorn (Buch)

Frank Rehfeld
Zwergenzorn
Panini, 2024, Paperback, 492 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Einst herrschten die Elben über die Welt und deren Bewohner - dann begann der behutsame Aufstieg der Trolle, die die Elben verdrängten und die anderen Völker, allen voran Zwerge und Menschen, unterdrückten.

Während sich die Elben die nächsten Jahrhunderte zurückzogen, kämpften Zwerge und Menschen um ihre Freiheit - und verloren.

Das Bild änderte sich erst, als die Elben aus ihrem selbstgewählten Exil zurückkehrten und an der Seite der Zwerg-Menschen-Armee in den Kampf eingriffen.

Die Trolle schienen kaum mehr obsiegen zu können, als es ihnen, unter Hilfe eines Zauberers, gelang, die Zwerge im Gebirge einzuschließen. Dennoch mussten sie die Schlacht geschlagen geben - seitdem haben sich die Menschen vermehrt wie die sprichwörtlichen Karnickel, haben sich der Ebenen und Gebirge bemächtigt und immer weiter ausgebreitet.

Doch etwas Dunkles regt sich am südlichen Rand der menschlichen Hemisphäre, eine dämonische Macht - gut, dass sich der Bann auflöst und die Zwerge wieder in gewohnter Manier an vorderster Front mit Streitaxt und Sturheit mitmischen…


Wir haben leider lange nichts Neues von Frank Rehfeld gehört. Vor Jahren erschienen bei Blanvalet zwei Zwergen-Trilogien („Die Elben von Elan-Dhor“ sowie „Fluch der Dunkelelben“) - ja, anscheinend hat nicht nur Markus Heitz ein Faible für die trinkfreudigen, streitlustigen Kleinen -, seitdem warten wir auf Lese-Nachschub.

Ganz bewusst setzen Autor und Verlag den Plot auf ein neues Gerüst, um der Leserin und dem Leser einen problemlosen Einstieg in die Handlung zu ermöglichen.

Und der Verfasser macht es sich nicht einfach. Statt schlicht die bekannten, platten Stereotypen um die Zwerge zu recyclen, präsentiert uns Rehfeld Zwerge, die zwar auch dickköpfig und stolz sind, die aber ihr Köpfchen auch zum Denken nutzen können.

Es gibt jede Menge Geheimnisse, Intrigen, Kämpfe und Heldentaten zu bestaunen, so dass die Zeit der Lektüre recht fix vergeht.

Frank Rehfeld bleibt sich treu: Er offeriert uns einen abwechslungsreichen, spannenden Plot, der ein paar Wendungen zu viel nimmt, dabei aber dennoch munter unterhält und nicht zu sehr der stereotypen Darstellung der Kleinen verhaftet ist.