Lexi Ryan: Beneath Cursed Stars (Buch)

Lexi Ryan
Beneath Cursed Stars
Beneath Curdes Stars 1
(Beneath These Cursed Stars, 2023)
Übersetzung: Violeta Topalova und Friedrich Pflüger
Carlsen, 2024, Paperback, 496 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ein Menschenmädchen zwischen zwei Feenprinzen, das sich dann doch noch irgendwie als besonders erweist, das ist gerade in der Young und New Adult Fantasy ein beliebtes Thema und wurde auch schon in der Vorgänger-Dilogie „Court of the Sun“ angesprochen, scheint aber jetzt wichtiger zu werden, denn in „Beneath Cursed Stars“ steht Jasalyn im Mittelpunkt, nicht mehr ihre Schwester Brie.

 

Jasalyn könnte sich in ihrer Stellung als Prinzessin und Erbin eines Feenhofes ausruhen, aber als sie erfährt, dass der Feind, der sie schon einmal gefangenhielt und quälte, doch noch nicht so tot ist wie gedacht, gibt es kein Halten für sie. Sie macht sich mit dem zwielichtigen Kendrick und anderen Gefährten auf die Suche nach dem finsteren Mordeus.

In ihre Rolle schlüpft unterdessen die Gestaltwandlerin Felicity, die durch Hof-Intrigen und diplomatische Verwirrungen dem König der Wilden Fae gefährlich nahe kommt, der sie mehr fasziniert, als sie zugeben will. Und beide merken recht schnell, dass nicht alle in ihrer Umgebung die Wahrheit sagen.


Man merkt, dass die Autorin die Kenntnis des ersten Zweiteilers voraussetzt, denn die Leser werden gleich in die Geschichte geworfen und erfahren erst einmal überhaupt nichts über den Gegenspieler und warum es so wichtig ist, dass gerade Jasalyn sich ihm stellen soll.

Dazu kommen neue Figuren, die die Handlung ein wenig aufmischen sollen und Abwechslung bringen. Allerdings braucht die Geschichte aufgrund der Einführung und des Aufbaus der Figuren lange, um überhaupt in die Gänge zu kommen. Denn es gibt erst einmal jede Menge Geplänkel, bei dem sich vor allem Jasalyn und Kendrick umkreisen, tatsächlich Gefühle füreinander entwickeln und sich näher kommen, auch wenn am Ende durch Verrat eine Situation geschaffen wird, die jeder erfahrene Leser auch schon mehrfach gelesen haben dürfte.

Die Autorin weiß die Geschichte flott und flüssig zu erzählen, allerdings bricht sie auch nicht aus den üblichen Handlungsmustern des Genres aus. Der Leser bekommt schlichtweg die Kost geboten, die er erwartet: eine scheinbar selbstbewusste junge Heldin, die einer Mission folgt und in der große Kräfte schlummern, begleitet von einigen treuen Gefährten, aber auch einem undurchsichtigen Love Interest.

Tatsächlich steht das Beziehungsgeplänkel, das allerdings auf einem sehr jugendfreien Niveau bleibt, im Vordergrund. Der Welten-Aufbau, das Abenteuer und vor allem der Gegenspieler bleiben extrem schwammig, so dass die Fantasy zum reinen Setting für eine Liebesgeschichte verkommt.

„Beneath Cursed Stars“ ist ein typischer Romantasy-Titel für junge Leser ab vierzehn Jahren. Die Geschichte lässt allerdings an Spannung vermissen, da sie lange nicht in die Gänge kommt und das Geplänkel zwischen den Figuren und vielen Gefühlen mehr Raum gibt als dem eigentlichen Abenteuer und den Geheimnissen, die hier nur ein Mittel zum Zweck zu sein scheinen und nicht das Hauptthema.