Batman: City of Madness (Comic)

Christian Ward
Batman: City of Madness
(Batman: City of Madness 1-3, 2021)
Übersetzung: Katrin Aust
Panini, 2024, Hardcover, 180 Seiten, 35,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Durch seine dunkle Ausrichtung begeistert Batman mittlerweile nicht nur Künstler, die die harten Krimi- und Thriller-Aspekte hervorheben, sondern auch ab und an tiefer in den Horror eintauchen, wie es bei „Batman: City of Madness“ von dem britischen Autor und Zeichner Christian Ward der Fall ist.


Nur wenige wissen, dass es unter dem eigentlichen Gotham schon sehr lange eine dunkle Schwester der Stadt gibt. Dort unten, in einem Reich der Schatten und des Grauens, leben Zerrbilder der in der Stadt an der Oberfläche lebenden Menschen, auch Batman ist davon betroffen.

Nun muss der Dunkle Ritter aus dem Munde seines ehemaligen Freundes und größten Feindes Harvey Dent alias Two Face erfahren, dass der Batman Beyond einen Jungen in seine Welt entführt hat, um ihn zu einem eigenen Robin zu machen. Natürlich zieht der Held aus, um das Kind zu retten, begleitet von Talon aus dem Rat der Eulen.


In der Geschichte vereint sich alles, was Potential hat, in den Horror mit hineingezogen zu werden: eine gespaltene Persönlichkeit, die in das Dunkel blicken kann, einen Helden, der nun mit dem grausamen Spiegelbild seiner Selbst konfrontiert wird - auch wenn er noch nicht dazu bereit ist - und nicht zuletzt ein vermeintlicher Verbündeter, der mehr über die Stadt im Untergrund weiß, aber dem man auch nicht wirklich trauen kann.

Immerhin hat sich der Rat der Eulen, die sich selbst als Beschützer der Stadt sieht - aber nur die Interessen der alteingesessenen Familien vertritt - auch schon recht gut im Batman-Mythos etabliert, so dass er sich immer wieder ganz gut dafür eignet, als Gegner oder gelegentlich auch Verbündeter eingesetzt zu werden.

Der Künstler entfaltet das Bild der Welt nicht in düsteren Farben, sondern arbeitet mit einer recht interessanten, manchmal sogar grellen Palette, die die entsprechenden Schauplätze passend ins Bild setzen.

Die Handlung vermischt die übliche Superhelden-Action auch mit dem eher subtilen Horror von Lovecraft, denn die Welt im Untergrund spielt bewusst mit den Seelen und der Wahrnehmung der Figuren, auch wenn es gelegentliche Gewaltausbrüche gibt.

Die Geschichte ist ohne Vorkenntnisse zu verstehen, werden doch die wichtigsten Details in der Geschichte erklärt, halten dabei aber auch nicht den Erzählfluss auf, der dynamisch und dramatisch bis zum Ende bleibt.

„Batman: City of Madness“ richtet sich an alle, die die düsteren Aspekte des Dunklen Ritters zu schätzen wissen und sich auf ganz andere Themen und Gegner als üblich einlassen wollen, denn der mehrfach mit dem Eisner-Award ausgezeichnete Christian Ward versteht sein Handwerk.