With You and the Rain 1 (Comic)

Ko Nikaido
With You and the Rain 1
Übersetzung: Rahel Niedermann
Cross Cult, 2024, Paperback, 130 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Zu den guten Geistern, die die japanische Mythologie bevölkern, gehören die gutmütigen Taniki, die gewisse Ähnlichkeit mit Waschbären oder auch bestimmten Hunderassen haben. Einer davon wird nun zum Helden in „With You and the Rain“.


Es ist regnerisch und usselig, als eine junge Frau in einem Karton ein wuscheliges Wesen entdeckt, das ein Hund sein könnte, sich aber tatsächlich mittels Stift und Papier auch mitteilen kann, wie sie zu Hause feststellt. Dennoch macht sie sich keine Gedanken und nimmt das Tierchen erst einmal mit zum Tierarzt, macht es, als sich scheinbar kein Besitzer findet, zu ihrem Mitbewohner und sieht es als ganz normal an, dass es auch weiterhin munter mit ihr kommuniziert.

 

Es ist schon bezeichnend, dass die Menschen ebenso wie der Tanuki eigentlich keine eigenen Namen bekommen, so können sich die Leser diese selbst ausdenken. Im Grunde zieht der Künstler auch nur die klassischen Szenen durch, die man auch mit einem gefundenen Haustier hat. Und es scheint auch nicht zu stören, dass das flauschige Wesen sehr gut versteht, was sein Umfeld sagt und auch antworten kann, sondern wirkt ganz normal und wie ein Teil des Lebens, ja die junge Menschenfrau macht sich sogar die Mühe, das richtige Schreibzeug zu finden.

Wirkliche Magie ist erst einmal nicht sichtbar, nur die Tatsache, dass es sich eben um einen Tanuki handelt, ist phantastisch, denn ansonsten werden ganz normale alltägliche Szenen abgespult, die man auch aus Tier-Mangas kennt.

Alles in allem ist die Serie ganz niedlich, man sollte aber schon ein Faible für die stille Magie haben, die eine solche Geschichte ausstrahlt. Denn wirklich spannend ist sie nicht, sie wird eher dadurch interessant, dass man als Leser die Antworten des Tanuki ebenso deuten muss wie die Heldin der Geschichte.

„With You and the Rain“ ist eine durchweg ruhige und verträumte Geschichte, deren phantastisches Element allein der Tanuki ist, der sich offensichtlich dazu entschieden hat, das alltägliche Leben einer jungen Frau wie ein Haustier für eine Weile zu begleiten. Dafür sollte man aber auch als Leser ein Faible haben, sonst langweilt man sich eher.