Sherlock Holmes 66: Der Frauenmörder von Boston (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Amy On
Sherlock Holmes 66
Der Frauenmörder von Boston
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Bastien Ephonsus
Titania Medien, 2024, 1 CD, ca. 97 Minuten, ca. 8.99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Unter dem Pseudonym Amy On werden in der Reihe um „Sherlock Holmes“ von Titania Medien einige an anonym erschienene Geschichten aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts adaptiert. Diesmal ist „Der Frauenmörder von Boston“ das Thema.


Marshall Percy Morlock wendet sich aus dem amerikanischen Boston direkt an den Meisterdetektiv, denn er kommt in einigen Fällen einfach nicht mehr weiter, sind doch in der letzten Zeit mehrmals Frauen verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen.

Sherlock Holmes und Dr. Watson machen sich gleich nach der Ankunft auf die Suche und stoßen schon bald auf eine vielversprechende Spur, auf die sie ausgerechnet der Gatte einer der Vermissten aufmerksam macht.


Nach dem üblichen Geplänkel zwischen Sherlock Holmes und Mrs. Hudson kommt die Geschichte gleich zur Sache, denn die beiden Hauptfiguren reisen in die Staaten, um dort einen ratlosen Polizeichef zu unterstützen.

Es hat zwar auch in der Realität einen Frauenmörder in Boston gegeben, aber der war sehr viel später aktiv und hat deshalb auch nichts mit der Geschichte zu tun, auch wenn man sich denken kann, dass man sicherlich Einiges an aufsehenerregenden Vorkommnissen miteinander vermischte und mit einem Schuss Horror versetzte.

Die Geschichte selbst gestaltet sich einfacher als man es bei einem Fall, den ein Sherlock Holmes lösen muss, erwartet. Schnell fügen sich Andeutungen ineinander, auch wenn Detailfragen offenbleiben. Als Zuhörer ahnt man so genauso schnell wie der, Meisterdetektiv wie alles zusammengehört.

Da aber die Sprecher wieder richtig in ihrem Element sind, wirklich Spaß an der Sache haben - auch die, die in die Rolle der Bösewichte schlüpfen -, verzeiht man das gerne, denn die Suche nach der Wahrheit ist gelungen gestaltet und wird kurzweilig erzählt, so dass man am Ende durchaus zufrieden ist. Durch die Länge des Hörspiels können die einzelnen Passagen auch gut ausgearbeitet werden.

„Der Frauenmörder von Boston“, die neue Folge der Reihe „Sherlock Holmes“ von Titania Medien, bietet angenehm durchdachte Unterhaltung, auch wenn der Fall vielleicht etwas unter dem sonstigen Niveau des Meisterdetektivs ist. Aber das Ambiente stimmt, denn diesmal gibt es sogar ein paar gruslige Schock-Momente.