X-Men 123 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 28. März 2011 19:02
Mike Carey, Craig Kyle & Christopher Yost, Matt Fraction, Zeb Wells
X-Men 123
Messias – Die Wiederkunft, Teil 3 (von 4)
(X-Men Legacy 236, X-Force 27, Uncanny X-Men 525, New Mutants 14, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Adi Granov
Zeichnungen von Greg Land, Mike Choi, Terry Dodson, Ibraim Roberson, Lan Medina u. a.
Panini, 2011, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Es ist den X-Men gelungen, Hope und Cable nach Utopia in trügerische Sicherheit zu bringen. Der Preis, den sie dafür zahlen mussten, war hoch: Viele Mutanten sind verletzt oder tot. So mancher fragt sich, ob Hope wirklich der Messias und all das wert ist. Das Mädchen selber beginnt zu verzagen und zieht eine neuerliche Flucht in den Zeitstrom in Erwägung.
Bastion, der zum entscheidenden Schlag gegen die letzten Mutanten ausgeholt hat, schließt Utopia und Teile San Francisco in eine praktisch unzerstörbare Kugel ein. Selbst mit vereinten Kräften vermögen der X-Club, die Rächer und die Fantastischen Vier sie nicht aufzubrechen. Sie alle wissen, dass den Gefangenen darin – Mutanten und Menschen – die Zeit davonläuft und niemand das Massaker überleben wird, wenn sich kein Weg findet, Hilfe zu schicken.
Unterdessen stehen die X-Men und ihre Verbündeten einer gigantischen Armee Nimrods gegenüber. Die Sentinels aus der Zukunft sind darauf programmiert, alle Mutanten zu töten. Cyclops hat keine andere Wahl, als X-Force in die Zukunft zu schicken. Cypher soll die Zentrale KI mit seinen Fähigkeiten manipulieren, damit sie die Angriffe einstellt. Allerdings kann Cables Zeitreisemaschine bloß noch einen Sprung durchführen, so dass es, wie auch immer die Mission ausgeht, für Wolverines Team keine Rückkehr gibt...
Nahtlos knüpft „X-Men“ 123, ein Crossover aus mehreren „X“-Titeln, an das vorherige Heft an. Seit Beginn der Storyline ist eine Menge passiert, und es sind viele Figuren an verschiedenen Orten involviert. Um zu wissen, worum es geht, sollte man die Geschehnisse wenigstens seit „Messias – Die Wiederkunft, Teil 1“ verfolgen und mit den Charakteren vertraut sein, um nicht den Überblick zu verlieren. Der Mini-Zyklus ist hochdramatisch und spannend und überrascht durch unvorhersehbare Entwicklungen, die deutliche Spuren im Marvel-Universum hinterlassen: Neue Allianzen werden geschlossen, viele Personen verlieren ihr Leben, darunter auch Sympathieträger, die seit Jahren zu den X-Men gehören. Werden die Mutanten überleben? Kann Hope die Erwartungen erfüllen, die man in sie setzt? Bleiben die Mitglieder von X-Force in der Zukunft gefangen?
Eingefleischte Sammler und Fans der „X-Men“ werden sich diese Bände gewiss nicht entgehen lassen, die wohl einen neuen Meilenstein in der Geschichte der Marvel-Mutanten setzen. Ob jedoch die Leser mit diesen Entwicklungen einverstanden sind, sei dahingestellt. Andererseits ist dies ein Comic, und so steht vielleicht der eine oder andere von den Toten wieder auf oder jene Mutanten, die an „M-Day“ ihre Fähigkeiten verloren, erlangen diese zurück. Es gibt viele Möglichkeiten, das Drama abzuschwächen. Gleichzeitig fragt man sich, was sich die Autoren für den nächsten großen Event einfallen lassen, ob es, damit sie die gegenwärtigen Geschehnisse toppen können, für die Mutanten bald noch schlimmer kommt.
Sehr gefällig sind die Illustrationen, die teils schon fast fotorealistisch wirken. Vor allem die Seiten, die von Greg Land und Mike Choi beigesteuert wurden, beeindrucken.
„X-Men“ 123 ist ein weiterer hochgradig spannender und tragischer Band, der neugierig auf das Kommende macht. Die großartigen Zeichnungen sind ein weiteres dickes Plus. Allerdings sollte man die „Messias“-Storyline komplett lesen, um zu verstehen, worum es geht und die Handlung uneingeschränkt genießen zu können.