Harper L. Woods: Coven of Bones - Meine Magie ist dein Tod & Cursed of Bones - Mein Verrat ist dein Schicksal (Buch)

Harper L. Woods

Coven of Bones - Meine Magie ist dein Tod
(The Coven, 2024)
Übersetzung: Ulrike Gerstner und Sebastian Otterbach
Blanvalet, 2024, Paperback, 366 Seiten, 17,00 EUR

 

Harper L. Woods
Cursed of Bones - Mein Verrat ist dein Schicksal
(The Cursed, 2024)
Übersetzung: Ulrike Gerstner und Sebastian Otterbach
Blanvalet, 2024, Paperback, 366 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Jahrelang hatte unsere Mutter uns, meinen kleinen Bruder und mich, vor dem Coven versteckt. Sind Sie jetzt verwirrt? Coven, was soll denn das nun wieder sein?

Sind Sie eigentlich ganz sicher, dass die Welt wirklich so ist, wie Sie es sich vorstellen? Alle Menschen mehr oder minder - hängt vom Geldbeutel ab – gleich? Pah, wie naiv! Nein, es gibt sie, Hexen und Dämonen!

Erstere nach einem verzweifelten Pakt einer Frau aus Salem mit dem Teufel mit Kräften bedacht, die ihnen wie Magie vorkommen dürften, letztere leere Hüllen, in denen die Dämonen aus der Hölle auf unserer Welt gefangen sind. Altern tun sie nicht, töten kann man sie nur, wenn man sie aushungert, ernähren sie sich doch ausschließlich vom Blut der Hexen. Eine weitere Möglichkeit sie aus dem Bild zu entfernen, gibt es - eine, meine Familiengabe: die Knochenmagie.

Na gut - hier komme ich ins Bild. Ich bin die letzte meiner Familie - mein Bruder hat seine Kräfte noch nicht entwickelt - und unsere Vor-Vor-Vorfahrin leitet den Coven als lebendiges Skelett - wenn man da überhaupt von lebendig reden kann.

Meine Mutter täuschte ihren eigenen Tod vor, um der Akademie und ihrem Schicksal als Gebärmaschine zur Erhaltung der Abstammungslinie zu entgehen. Mein Vater trainierte mich nur zu einem Zweck: den Hexenzirkel zu zerstören.

Um meinen Bruder zu retten, begleite ich den Schulleiter der Akademie - ein Dämon in irdischer Hülle - mehr oder minder freiwillig zu selbiger.

Der Plan: sie alle zu vernichten… nur, da habe ich meine Rechnung ohne den Wirt - in dem Fall meine Ur-Ur-Oma, den Dämon und meinen Hormonen gemacht.


Im zweiten Band habe ich dann, nachdem der Plan natürlich, wie kann es auch anders sein, schiefgegangen ist, ein neues Problem. Problem, wie in groß, ganz großgeschrieben - hat sich doch jemand die Hülle des Direktors, zu dem ich eine, nun nennen wir es, gewisse Affinität entwickelt habe, okkupiert.

Klar ist, dieser Gast muss raus, weg - dumm nur, dass dieser Untermieter sich nicht so einfach vertreiben lässt, ist er doch - na lesen Sie mal lieber selbst…


Enemies to Lovers - so nennt sich die Unterart des Romantasy-Subgenres, zu der vorliegender Zweiteiler zu rechnen ist. Ein Hit auf TikTok ist die Verfasserin auch, zudem darf eine alte Akademie als Handlungsort dienen - ergo kann der Verlag wenig falsch machen, wenn er die Bände inklusive Rundum-Farbschnitt auflegt.

Und wirklich, das muss ich den beiden Bänden attestieren, liest sich die Geschichte ganz flott und unterhaltsam. Der Romantik-Faktor bleibt zunächst recht bescheiden; zwei, die zueinander nicht kommen wollen, reiben sich aneinander, die entsprechenden Dialoge sind ebenso spitz wie lustig.

Natürlich haben wir Ähnliches bereits diverse Male kredenzt bekommen, hier erfindet Woods das Rad nicht neu. Richtig ist auch, dass die Charaktere recht flach sind, der immer mehr Fahrt aufnehmende Plot den Text bestimmt.

Wer aber derartiges Lesefutter goutiert, wer an entsprechenden Liebesromanen vor/in altehrwürdigen Akademien Gefallen findet, der wird hier erstaunlich gut und auch durchaus spannend unterhalten. Das Ganze hat durchaus Pepp, die äußere Gestaltung macht auf den Inhalt neugierig - ergo hat der Verlag hier Vieles richtig gemacht.

Muss man zwar nicht lesen, doch für eine langweilige Zugfahrt oder im Wartezimmer mehr als geeignet; nur die unfreiwilligen Humor-Bekundungen (Lachen) könnten für merkwürdige Blicke der Anderen sorgen.