Maeve Harper: Wen das Licht erwählt - Ashville Academy 2 (Buch)

Maeve Harper
Wen das Licht erwählt
Ashville Academy 2
Piper, 2024, Paperback, 480 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Ashville Academy“ von Maeve Harper war von vorneherein nur als Zweiteiler angelegt. Deshalb findet die Geschichte um Nora und Hanna nun auch schon in „Wen das Licht erwählt“ ihren Abschluss.


Nora und Hanna gehörten zu den mutigen Menschen und Tisin, die die Gefahr von der Akademie erst einmal abwenden und diejenigen enttarnen konnten, die vor allem den magischen Wesen Schaden zufügen konnten. Aber sie bezahlten einen hohen Preis dafür und nicht zuletzt brodelt es auch weiterhin unter der Oberfläche.

Während die jungen Frauen noch mit den persönlichen Veränderungen hadern, gehen die Morde weiter, die Spannungen zwischen den Sterblichen und den Tisin spitzen sich wieder zu, so dass sie weiterkämpfen müssen, wenn sie all das retten wollen, was ihnen lieb und wichtig ist.


Auch wenn die Heldinnen im ersten Band einen Sieg erringen konnten, so fühlt sich dieser für Nora und Hanna nicht gerade gut an, haben sich doch beide stark verändert und müssen nun damit zurechtkommen, was auch nicht ganz so einfach ist. Sie machen auch die interessantesten Entwicklungen durch, während die Nebenfiguren und Gegenspieler weiterhin blass bleiben.

Romantische Gefühle treten allerdings in den Hintergrund, denn zugleich bemerken die jungen Frauen auch, dass irgendwer hinter den Kulissen auch weiterhin seine Strippen zieht und bereit ist, über Leichen zu gehen. Leider bekommen sie erst einmal nicht den Rückhalt, den sie sich erhoffen, was die Spannung aufrechterhält, denn immerhin müssen sie auch weiter austesten, wem sie trauen können und wem nicht. Das sorgt auch dafür, dass die Geschichte interessant bleibt und dem Hintergrund mehr Farbe gibt, auch wenn dieser natürlich immer noch ausbaufähig bleibt, da viele Ideen nicht ausgeschöpft werden.

Alles in allem erfüllen die Autorinnen (Ann-Kathrin Karschnick und Stefanie Mühlsteph) aber die Erwartungen ihrer Leserinnen, bieten all das, was das Setting anbietet, von College-Feeling bis hin zum letzten Schritt der beiden Hauptfiguren ins Erwachsenenleben. Und auch dem Fantasy-Anteil wird ein wenig mehr Raum gegeben als im ersten Band.

Die Handlung ist flott und ohne Längen geschrieben, die einzelnen Fäden werden sauber und glaubwürdig zusammengeführt, so dass man das Buch am Ende zufrieden aus der Hand legen kann.

„Wen das Licht erwählt“ ist der solide Abschluss der „Ashville Academy“-Diologie. Immerhin bekommen Fantasy und Abenteuer etwas mehr Raum als im ersten Band, was aber auch nichts daran ändert, dass die Geschichte gutes Mittelmaß bleibt, weil sie keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlässt. Zu sehr bewegt sie sich in dem Rahmen, den man bereits aus anderen Dark-Akademia-Settings kennt.