Sherlock Holmes 65: Der Fall Harry Houdini (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Amy On
Sherlock Holmes 65
Der Fall Harry Houdini
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Bastien Ephonsus
Titania Medien, 2024, 1 CD, ca. 83 Minuten, ca. 8.99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Vielleicht ist es keine Absicht, vielleicht aber auch eine kluge Planung, denn zusammen mit diesem Hörspiel aus der Reihe „Sherlock Holmes“ erscheint auch bei „Gruselkabinett“ eine Geschichte, in der der berühmte Magier und Entfesselungskünstler eine wichtige Rolle spielt. Denn es heißt nicht umsonst „Der Fall Harry Houdini“.

 

Um seinem Freund eine Freude zu machen und selbst wieder ein wenig Herausforderung zu genießen, lädt Sherlock Holmes Doktor Watson zu einer ganz besonderen Reise ein, tritt doch Harry Houdini nach langer Pause in Berlin beim Zirkus Busch auf.

Natürlich ist der Meisterdetektiv neugierig, ob er alle Tricks entschlüsseln kann, doch dann wird schon bei der Vorstellung ein Anschlag auf den Entfesselungskünstler verübt, kurze Zeit später entführt man ihn auch. Ehrensache, dass Holmes Houdini sucht.


Das Reizvolle an der Geschichte ist, den fiktiven Meisterdetektiv mit der echten historischen Persönlichkeit zusammentreffen zu lassen. Der Schauplatz Berlin ist vermutlich wahren Gegebenheiten geschuldet, so dass diesmal auch eine konkrete Jahreszahl genannt wird. Und erneut greift Marc Gruppe auf eine Vorlage von Amy On zurück.

Wie immer startet die Geschichte mit heiterem Geplänkel zwischen Holmes und Mrs. Hudson, die diesmal auch noch von ihrer besten Freundin unterstützt wird. Aber anders als früher, weiß sich die Hauswirtin zu „rächen“. Der Fall selbst ist eigentlich nicht ganz so kompliziert wie man zunächst denkt, ist Holmes den Tätern doch recht schnell auf der Spur und muss sie nur noch überführen, was er mit sehr viel Vergnügen macht.

Wie auch schon in den Hörspielen zuvor wird die Atmosphäre der Zeit angenehm und kurzweilig eingefangen, die Sprecher haben Spaß an ihren Rollen, vor allem die Hauptfiguren. Zudem konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, finden sich auch die meisten Sprecher der „Gruselkabinett“-Folge mit dem Bühnenmagier hier wieder, einige sogar in denselben Rollen.

Vielleicht ist der Fall nicht ganz so verzwickt wie andere, bietet aber dennoch kurzweilige Unterhaltung mit einem Augenzwinkern und angenehm stimmiger Atmosphäre.

Sherlock Holmes“ verbindet in „Der Fall Harry Houdini“ wieder einmal mit einem Werk von Amy On, der mit realen Figuren und Ereignissen zu tun hat. Vielleicht ist die Auflösung nicht ganz so komplex wie bei anderen Geschichten, das atmosphärische „Drumherum“ stimmt aber.