Rebecca Thorne: Can‘t Spell Treason Without Tea - Honig, Tee und Hochverrat (Buch)

Rebecca Thorne
Can‘t Spell Treason Without Tea - Honig, Tee und Hochverrat
(Can't Spell Treason Without Tea, 2022)
Übersetzung: Bettina Ain
Piper, 2024, Paperback, 464 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Rebecca Thorne ist eigentlich Flugbegleiterin, hat aber auch das Schreiben für sich entdeckt und mit ihrem selbstveröffentlichten Roman „Can‘t Spell Treason Without Tea - Honig, Tee und Hochverrat“ einen Achtungserfolg erlangt, der ihr nicht nur eine Verlagsveröffentlichung, sondern auch Bestseller-Ehren bescherte. Der Roman ist zwar als Einzelband konzipiert, kann aber durchaus auf die eine oder andere Weise fortgesetzt werden.


Reyna gerät als Leibwächterin der eigensüchtigen und manchmal tyrannischen Königin immer wieder in Gefahr. Als sie nach einem erneuten Meuchler-Angriff genug hat, macht sie sich mit ihrer besten Freundin, der Magierin Kianthe, auf und davon. In einer ruhigeren Gegend wollen sie sich ein neues Leben aufbauen.

Beide träumen von einem Buchladen mit Café und finden schon bald einen Ort, an dem es sich wunderbar damit leben lässt. Aber wie man sich denken kann, gibt es auch hier genügend Schwierigkeiten, nicht zuletzt durch die Drachen, die ihre neue Heimat immer wieder angreifen.


Die Autorin gibt offen zu, dass sie sich von „Magie und Milchschaum“, hat inspirieren lassen, selbst eine Geschichte zu schreiben, in der es eher gemütlich und niedlich zugeht und die Heldinnen nicht mehr auf Abenteuer aus, sondern auf ein gemütliches Leben mit den Dingen, die ihnen Spaß machen. Daher bleibt der Hintergrund trotz vieler bunter Versatzstücke wie Drachen und Greifen, Magie und Konflikten, doch eher schwammig, wird nur so weit ausgearbeitet, wie es für die Handlung nötig ist.

Dennoch bleibt die Autorin der Atmosphäre und Stimmung einer mittelalterlichen Welt treu und baut auch ein paar Geheimnisse und Gefahren ein, die die Handlung auf einem spannenden Niveau halten. Im Wesentlichen geht es aber darum, wie sich die beiden engen Freundinnen ihr neues Leben aufbauen, neue Bekannte gewinnen und Diejenigen austricksen, die sie dort festhalten wollen, wo sie bisher waren - Reyna bei ihrer Königin und Kianthe bei ihrem Magier-Orden. Denn immerhin setzen sich beide über die Regeln hinweg, an die sie gebunden sind, was auch einen Teil des Titels erklärt.

Mit viel Liebe zum Detail und einer stimmigen Atmosphäre erschafft die Autorin so einen Wohlfühlroman für kuschlige Herbst- und Winterabende, der dazu einlädt, zu einer Tasse Tee zu greifen.

Die Geschichte ist flott erzählt, hat keine Längen und durch ein paar dramatische Momente auch Einiges an Spannung. Zudem entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen auf eine ruhige und glaubwürdige Weise. Die Einbindung von genderfluiden Charakteren ist gelungen, auch wenn diesmal eher ungewohnte Personalpronomen wie hen und hem auftauchen, die eher aus dem Schwedischen stammen.

Mit „Can‘t Spell Treason Without Tea - Honig, Tee und Hochverrat“ präsentiert Rebecca Thorne ein amüsant erzähltes Abenteuer zum Wohlfühlen, in dem es zwar nicht actionreich zugeht, das aber dennoch spannende Momente bietet, wenn es nicht gerade beschaulich zugehen darf. Romantisch wird es auch, aber Familie und Freundschaft bleiben um Einiges wichtiger.