Vera Nentwich: Tote singen selten schief (Buch)

Vera Nentwich
Tote singen selten schief
Biene Hagen 8
2024, Paperback, 290 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Vera Nentwich hat einen Narren an Sabine Hagen, alias „Biene“ gefressen, denn sonst würden ihr nicht noch weitere Fälle für die muntere aber doch recht bodenständige Detektivin einfallen, die sich erneut auf einen Fall einlässt, weil sie schon bald sehr persönlich davon betroffen ist, wie sich in „Tote singen selten schief“ zeigt.


Um mal was anderes zu tun und neue Leute kennenzulernen, lässt sich Biene von ihrer Freundin dazu überreden, doch einmal das Singen in einem Frauenchor auszuprobieren. Bereits am ersten Abend geht es jedoch rund, denn die Leiterin desselben ist tödlich verunglückt. Doch handelt es sich wirklich um einen Unfall?

Die Detektivin beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, auch wenn ihr Chef das gar nicht gerne sieht, weil der kein Geld bringt. Und zudem geht es auch in Bienes Alltag rund, wird doch zum einen Omas Fahrrad geklaut und zum anderen tritt mit Chris ein interessanter neuer Mann in ihr Leben.


Wieder einmal entführt die Autorin in das niederrheinische Viersen, in dem alles beschaulich zuzugehen scheint, aber das Verbrechen trotzdem nicht schläft, denn schnell wird klar - zumal das Ganze nicht der einzige seltsame Vorfall bleibt -, dass es sich weniger um Unfälle, als um Mord und Mordversuche handelt. Doch wer hat Interesse - und vor allem auch Motive -, die Frauen anzugreifen, die eigentlich keinen gemeinsamen Hintergrund haben? Wie immer lässt sich Biene von niemandem davon abhalten, zu ermitteln und den skrupellosen Täter zu finden, auch wenn sie damit wieder mit einem gewissen Kommissar aneinandergerät.

Allerdings gibt es diesmal ein wenig Abwechslung im Leben der Heldin, taucht doch mit dem Freund ihres Chefs ein durchaus interessanter Mann in ihrem Leben auf. Das bringt ein bisschen Romantik in die ansonsten bodenständige Geschichte die durch viele sympathische Nebenfiguren und nicht zuletzt auch Aktionen, die jeder aus seinem Leben kennt, in den Bann zu schlagen weiß. Gerade die Oma ist der Garant für Humor und wohlige Gefühle, lässt die Leser auch in den schwierigsten und gefährlichsten Momenten heimkommen und durchatmen, ehe es mit den Ermittlungen weitergeht.

Vera Nentwich erfindet, was den Fall betrifft, vielleicht das Rad nicht neu, präsentiert aber eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Geschichte, die genau die richtige Länge hat und den Leser am Ende zufrieden das Buch zur Seite legen lässt.

„Tote singen selten schief“ ist erneut ein humorvoller und schräger, aber dennoch spannender und leichtfüßig erzählter Roman aus der „Biene Hagen“-Reihe, den man auch ohne Vorkenntnisse genießen kann, gerade wenn man Regional- und Wohlfühlkrimis mag.