Isabell May: Ooonas Traum - Bloodsong 2 (Buch)

Isabell May
Ooonas Traum
Bloodsong 2
Oetinger, 2024, Paperback, 400 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit „Ondines Traum“ startete die Young-Adult-Dilogie „Bloodsong“, die nun auch schon mit „Oonas Traum“ ihren Abschluss finden darf, was auch gut ist, endete der erste Band um die verstoßene Prinzessin und die Blutjägerin doch mit einem Cliffhanger.


Auch wenn sie erst auf unterschiedlichen Seiten standen, so sind Oona und Ondine doch zu Freundinnen geworden und haben ein Geheimnis entdeckt, das sie beide miteinander verbindet. Allerdings sind sie gefangengenommen worden und ausgerechnet Xaron, Oonas schärfster Rivale, bringt die beiden wie gefordert zu Marus, beider Ziehvater.

Doch schon auf der Reise kommen auch dem jungen Mann Zweifel an den Befehlen und Lehren seines Herrn. Denn dieser ist wie besessen von der gefallenen Prinzessin und bereit alles zu opfern, selbst die von ihm geschaffenen Blutjäger, gerade weil Oona in ihm Zweifel weckt.


Der Roman schließt nahtlos an den ersten an und wechselt wie auch schon dort immer wieder die Perspektiven, so dass die Geschichte aus der Sicht von Oona und Ondine, aber nun auch von Dariel weitergesponnen wird. Denn dieser versucht mit neu gewonnenen Freunden, die gefangenen Gefährtinnen zu befreien.

Zwar wurde das große Geheimnis um Ondine bereits gegen Ende des ersten Bandes enthüllt, nun aber wird das weiter ausgebaut, denn immerhin verstärken sich nun wieder die Bande zu Marus, der nicht mehr länger nur eine schattenhafte Gestalt im Hintergrund ist, sondern sich als der große Gegenspieler entpuppt.

Allerdings bleibt die Autorin auf einem jugendfreien Niveau, was Gewalt betrifft. Und auch die Intimität bleibt auf einem harmlosen Niveau. Das Einzige, was sie sich erlaubt, ist nun auch Oona einen Partner an die Seite zu stellen.

Alles in allem ist der Roman flott geschrieben, die eigentlich überschaubare Handlung gut und abwechslungsreich ausgefüllt. Das Happy End ist den Ereignissen angemessen und dürfte vor allem jüngere Leserinnen zufriedenstellen.

Auch die Charaktere dürfen sich noch einmal weiterentwickeln, gerade Ondine darf noch einmal über sich hinauswachsen und Oona sich in anderer Hinsicht weiterentwickeln. Vielleicht mögen erfahrene Leser Einiges viel vorhersehbar finden, dennoch wird das Buch dadurch nicht langweilig, dank der lebhaften Erzählweise. Und auch der Fantasy-Anteil kann sich sehen lassen.

„Oonas Traum“ ist der passende Abschluss des „Bloodsong“-Zweiteilers, an dem durchaus schon Leserinnen ab zwölf Jahren ihren Spaß haben können, da die Handlung und auch die Beschreibungen in einem angenehm jugendfreien und überschaubaren Rahmen bleiben.