Avatar: Gemeinsam gegen den Tod (Comic)

Avatar: Gemeinsam gegen den Tod
(Avatar: Adapt or Die, 2023)
Text: Corinna Bechko
Zeichnungen: Beni R. Lobel
Übersetzung: Joseph Rother
Panini, 2024, Paperback, 132 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schon einige Comic-Serien sind zu den „Avatar“-Filmen entstanden, die meisten spielen in der Zeit, die auch die visuelle Umsetzung von James Cameron abdecken. Nun aber erscheint eine Grapic Novel, die in die Vergangenheit zurückspringt und zehn Jahre früher spielt: „Avatar - Gemeinsam gegen den Tod“.


Grace Augustine lebt nun schon eine ganze Weile auf Pandora und versucht mit Hilfe des Avatar-Programms, engeren Kontakt mit den Einheimischen zu schließen. Sie macht dabei große Fortschritte und schafft es sogar, ein paar Freundschaften zu schließen, selbst lernt sie aber auch jede Menge von den Na‘vi.

Dann aber werden mit einem Mal die Kinder des Stammes schwer krank und drohen zu sterben. Zusammen mit ihrer Freundin versucht Grace ein Heilmittel, aber vor allem die Gründe für alles zu finden und macht dabei eine unangenehme Entdeckung, denn natürlich ist wieder einmal die Profitgier der Menschen an allem schuld.


Es klang gerade im ersten Film immer wieder an, dass Doktor Grace Augustin eine der führenden Wissenschaftlerinnen im Avatar-Projekt war, doch wie lange und was sie unter anderem getan hat, das wurde nicht weiter ausgeführt. Der Comic, der zehn Jahre vor der Ankunft Jake Sullys spielt, gibt darauf eine mögliche Antwort.

Schon zu dieser Zeit haben die meisten Menschen nur eines im Sinn: die Bodenschätze Pandoras auszubeuten, um damit den Profit der Gesellschaft zu steigern und die Erde am Leben zu erhalten - und das (wie auch auf dem eigenen Planeten) ohne Rücksicht auf Verluste. Und das hat verheerende Folgen für alle.

Das ist etwas, was Grace schwerstens verurteilt, hat sie doch Freundschaft mit einigen sehr wichtigen Na‘vi gemacht und vor allem von einer sehr viel gelernt, die wir auch später noch als Mutter Neytiris und weise Frau ihres Stammes kennenlernen. Und tatsächlich sind es die beiden, die am Ende zusammenarbeiten, um das Problem zu lösen.

Die in sich geschlossene Geschichte mag vielleicht kein neues Thema bieten, die Handlung bleibt aber dennoch spannend durch die ganzen Anspielungen auf die Kultur der Na‘vi und die verschiedenen Charaktere, die die Brücke zwischen den beiden Völkern bilden.
Zudem fängt der Comic in allem auch die Atmosphäre des Films ein und ist eine nette Ergänzung zu diesem.

„Avatar - Gemeinsam gegen den Tod“ bietet ein eigenständiges Abenteuer, das der Figur der Grace Augustin einiges mehr an Tiefe und ihrer Geschichte Farbe gibt. Der Comic fügt sich jedenfalls inhaltlich wie auch zeichnerisch gelungen in das Franchise ein und macht Lust auf Mehr.