Critical Role - The Mighty Nein Origins: Nott the Brave (Comic)

Critical Role - The Mighty Nein Origins: Nott the Brave
(Critical Role - The Mighty Nein Origins: Nott the Brave, 2023)
Text: Sam Maggs, Sam Riegel, Matthew Mercer
Zeichnungen: William Kirkby
Übersetzung: Stefan Pannor
Cross Cult, 2024, Hardcover, 56 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Neben ihren aktuellen „Critical Role“-Abenteuern erhalten die Leser nun auch durch die Einzelbände über die The Mighty Nein Einblicke in die verschiedenen Vorgeschichten der Helden, so wie in diesem Fall zu Nott the Brave.


Veth Brenatto führt ein beschauliches, fast schon langweiliges Leben mit ihrer Familie, aber die junge Halblingsfrau wünscht es sich auch nicht anders, denn sie ist mit dem, was sie hat zufrieden und sogar glücklich, denn sie strebt nicht nach mehr.

Aber eines Tages wird das Städtchen, in dem sie lebt, von Räubern überfallen und niedergebrannt, sie und ihre Familie festgesetzt. Nun begehrt Veth gegen die Gefangenschaft und drohende Sklaverei auf, ist bereit einen mehr als dunklen Weg zu beschreiten.


Es scheint, als seien die Mitglieder von The Mighty Nein alle mehr oder weniger von einem schrecklichen Schicksal geschlagen, durch das sie nicht nur aus ihren friedlichen Leben gerissen werden und alles verlieren, was ihnen jemals etwas bedeutet hat, der Grund ihrer Unstetigkeit bekommt auch noch eine dunkle Note.

Hier ist es allerdings aus der Not heraus geboren. Veth versucht zu retten, was zu retten ist und erst einmal im Guten wenigstens einen der Räuber davon zu überzeugen, wenigstens sie gehen zu lassen, aber wie man sich denken kann, schlägt das natürlich fehl und es kommt, wie es kommen muss.

Das wird mit klassischen Handlungsmustern in Szene gesetzt und wirkt stellenweise leider ein wenig abgehackt, gerade zum Ende hin geht der Wandel erschreckend schnell und die Künstler gehen nicht einmal darauf ein, wann eigentlich der Punkt ist, sich aus der neuen Notlage zu befreien. Auf der anderen Seite reicht die Geschichte aber aus, um den Charakter besser zu verstehen.

Immerhin ist die Handlung auch so weit verständlich, dass man als Nichtkenner der normalen Serie und der Figuren halbwegs damit zurechtkommt, allerdings entwickelt die Geschichte dadurch dann auch nicht die richtige Spannung, um wirklich zu fesseln.

„Critical Role - The Mighty Nein Origins: Nott the Brave“ kommt diesmal nach einem amüsanten Start doch etwas düsterer daher, denn die Vorgeschichte der Halblingsheldin ist zweigeteilt. Allerdings wirkt der zweite Teil auch etwas zu einfach gestrickt und überhastet, so dass der Charakterwandel nicht wirklich zur Geltung kommt.