Anja Tatlisu: No Romeo (Buch)

Anja Tatlisu
No Romeo
Moon Notes, 2024, Paperback, 368 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Anja Tatliso lebt heute mit ihrer Familie und ihren Haustieren in einem Vorort von Köln. Sie fing das Schreiben mit „Twilight“-Fanfictions an, begann aber ab 2015 zu veröffentlichen und präsentiert nun mit „No Romeo“ ihr neuestes Werk.


Zusammen mit ihrer besten Freundin Sarah zieht Mila nach New Haven, nachdem sie an der renommierten Yale-Universität angenommen worden ist. Die zielstrebige Tochter eines höherrangigen Polizisten und einer erfolgreichen Thriller-Autorin weiß genau, was sie will, doch sie ist auch nicht vor Überraschungen geschützt.

Schon am ersten Tag lernt sie den geheimnisvollen Easton kennen, und es bleibt auch nicht das einzige Mal, dass sie auf ihn trifft. Schon bald entwickelt sie Gefühle für ihn, was aber sehr gefährlich werden könnte, denn Easton gehört einer Familie an, die von allen gefürchtet wird und zudem in Fehde mit einer anderen liegt…


Eine dramatische Geschichte ist natürlich vorprogrammiert, was auch schon der Prolog andeutet, ehe die Handlung richtig losgeht. Mila ist eine selbstbewusste junge Frau und weitaus wachsamer als ihre Freundin, was sie aber auch nicht davor schützt, einmal gerettet werden zu müssen. Aber Easton nutzt das nicht aus. Er mag zwar der Sohn einer sehr reichen und mächtigen Familie sein, aber er hat keinen verdorbenen Charakter wie so manche andere, die in der Geschichte auftreten. Tatsächlich wird er immer wieder zum Beschützer, wenn Mila oder ihre Freundin in Gefahr geraten.

Wie immer ist der Campus ein gefährliches Stückchen Erde, denn nicht alle studentischen Verbindungen sind wohlmeinend. Tatsächlich geraten Mila und ihre Freundin immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, aus denen es im Ende kaum Entkommen gibt. Alles in allem bedient die Autorin viele Klischees, die man mit amerikanischen Elite-Universitäten in Verbindung bringt, garniert diese mit mafiaähnlichen Familien und natürlich einem Pärchen, das sich aus den ganzen Verstrickungen irgendwie freikämpfen muss.

Der studentische Alltag spielt natürlich nur eine Nebenrolle, die Action spielt sich eher im Freizeit-Umfeld der Uni ab, in dem es leider nicht gerade angenehm zugeht. Aber immerhin wird das Abenteuer spannend und kurzweilig in Szene gesetzt, die Figuren wirken nicht übertrieben, sondern haben sympathische Züge und die Romanze entwickelt sich angenehm langsam. Nicht zuletzt liest sich das Buch auch stilistisch flott weg. Zudem ist auch es nicht Teil einer größeren Serie, sondern tatsächlich in sich geschlossen.

„No Romeo“ ist eine nette romantische Liebesgeschichte im studentischen Umfeld und mit ein paar Thriller-Vibes, die für die entsprechende Spannung sorgen. Die Autorin erzählt das Ganze von Anfang bis Ende unterhaltsam und ohne Längen.