Assassin's Creed Mirage: Die Tochter von Niemandem, Maria Lewis (Buch)

Maria Lewis
Assassin's Creed Mirage: Die Tochter von Niemandem
(Assassin's Creed Mirage: The Daughter of No-One, 2023)
Übersetzung: Helga Parmiter
Cross Cult, 2024, Paperback, 314 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Noch bevor die Assassinen von Alamut gegen die Tempelritter kämpften und sich damit als Geheimbund vorstellten, gab es die Verborgenen, die immer wieder in die Geschicke der Welt eingriffen, weil der Orden der Mächtigen ihn beherrschen wollte. „Assassin's Creed Mirage: Die Tochter von Niemandem“ erzählt die Vorgeschichte der Meister-Assassinin Roshan, die im frühen neunten Jahrhundert geboren wurde.

 

In den Gefängnissen unter den Pyramiden in der mächtigen Stadt Fuzan (aka Kairo) gibt es im Jahr 824 nur eine Devise: irgendwie zu überleben - was leichter gesagt als getan ist, vor allem wenn man wie Roshan eine Frau ist. Doch ein Fremder verhilft ihr zur Freiheit und einer neuen Aufgabe.

Mit einer Gruppe von Mördern und Verrückten soll sie auf der Seidenstraße einem Artefakt nachjagen, das viele begehren. Die junge Frau nimmt an, nicht ahnend, dass sie schon bald immer wieder mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird und damit ihrer wahren Bestimmung immer näherkommt.


Der Vorteil an Origin Storys ist wohl, dass die Leser nicht viel Vorwissen mitbringen müssen, da sie wie der Hauptcharakter erst einmal in die Situation hineinwachsen müssen. Und Roshan ist dazu prädestiniert, ist sie weniger eine Kämpferin und Killerin als eine Diebin, die auch Einiges an Wissen und Fertigkeiten erlangt hat; alles Eigenschaften, die sich mit der Zeit rentieren.

Die Geschichte zeigt ihre Anfänge, ihre Zeit als Assistentin eines Gelehrten und auch die Reisen, die sie im Zuge ihres Auftrags durch den ganzen Orient führen, der viel facettenreicher ist, als man denken mag, besitzt doch jede Stadt, jede Region ihre Eigenarten.

Der Konflikt, der alle „Assassin's Creed“-Spiele und Zeiten durchzieht, bleibt eher im Hintergrund, tatsächlich erfährt man erst zum Ende hin, wie alles zusammenhängt und wer die merkwürdigen Männer wirklich sind, die Roshan immer wieder für sich zu gewinnen versuchen.

Das Ganze geht zwar nicht sonderlich in die Tiefe, entpuppt sich aber als kurzweiliges Abenteuer für eine farbenprächtigen Orient, der mit den Gegebenheiten und dem Facettenreichtum des Orients spielt und damit Atmosphäre schafft.

„Assassin's Creed Mirage: Die Tochter von Niemandem“ steht in guter Tradition mit den vielen anderen Romanen zu den verschiedenen Zeitaltern des Kult-Games. Unterhaltsam führt der Roman in das Spiel ein, ohne zu überfordern und bietet auch noch ein angenehm kurzweiliges Abenteuer vor exotischer Kulisse, die an 1001 Nacht gemahnt.