Rebis - Ein Kind der Natur (Comic)

Rebis - Ein Kind der Natur

(Rebis, 2023)
Text: Irene Marchesini
Titelbild und Innenillustrationen: Carlotta Dicataldo
Übersetzung: Silvano Loreiro Pinto
Crocu, 2024, Paperback, 192 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Phantastische Abenteuer für Kinder und Jugendliche können auch eine wichtige Botschaft enthalten, ohne dass darauf mit viel Aufhebens hingewiesen werden muss, es kann aber auch ein phantasievolles Abenteuer im Vordergrund steht. Das ist bei „Rebis - Ein Kind der Natur“ der Fall.


Martino wird just an dem Tag geboren, an dem zwei Hexen vor dem Haus der Familie verbrannt werden. Das wirkt wie ein böses Omen, denn das Kind ist von Anfang an anders und wird vor allem von dem Vater und dem Bruder aufgrund seines Albinismus abgelehnt, auch wenn er ansonsten gesund zu sein scheint.

Da ihn die Jungs nur hänseln und die Mädchen viel zu tun haben, ist der Junge oft allein und geht viel in den Wald. Dort kommt er in Kontakt mit einer seltsamen Frau, die ihm aber mit Offenheit und Freundlichkeit begegnet. Und zu seiner Zuflucht wird.


Irgendwann in der Vergangenheit, vermutlich nach der Renaissance angesiedelt, spielt die Geschichte um einen Jungen, der aufgrund seiner äußerlichen Auffälligkeit von Vielen abgelehnt und als schlechtes Omen betrachtet wird. Gerade die männlichen Mitglieder der Familie lassen ihn das spüren, die Mädchen weniger. Denn der Junge ist freundlich und aufmerksam, sieht das Leben in all seinen Facetten und versucht es zu bewahren, etwas, was auch die Frau im Wald anrührt, so dass sie später keine Furcht hat, sich seiner anzunehmen.

Auch wenn sie eine Fremde ist, so gibt sie Martino doch die Liebe, die er in der Familie nur selten erlebt und hilft ihm dabei, sich selbst zu finden, gleichzeitig bringt sie ihm eine Menge Wissen bei, das eigentlich nur eine Hexe haben kann.

Das Abenteuer ist kindgerecht aufgemacht, auch wenn die jungen Leser nicht alle Aspekte, die angesprochen werden, wirklich sofort einordnen können. Dafür haben damit auch Ältere ihren Spaß.

Liebenswert und warmherzig, mit ein paar Überraschungen und kluger Weisheit, wird die Geschichte um den Außenseiter wider Willen erzählt, der am Ende auf ganz natürlich Weise seinen Weg findet, in einer Gemeinschaft, die ihn als das sieht, was er ist: ein unbeschwertes und offenes Kind der Natur.

„Rebis - Ein Kind der Natur“, mag zwar auf den ersten Blick eher harmlos und niedlich wirken, ist so auch schon für Grundschüler interessant, erzählt aber mit viel Weisheit und einem guten Schuss Magie von den wahren Werten des kleinen Außenseiters, der am Ende auch sich selbst findet, wie sein neuer Name zeigen wird.