Micky C. Dusk: Sweeper Call (Buch)

Micky C. Dusk
Sweeper Call
2019, Paperback, 548 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schon durch die Selbstvorstellung wird klar, dass Micky C. Dusk sich selbst und vor allem seine Geschichte nicht ganz ernst nimmt. Und so ist „Sweeper Call“ eine augenzwinkernde Persiflage auf das Action-Genre, wie man es in Filmen, Serien und auch Büchern finden kann.


Cloey Carter ist eine frischgebackene Kopfgeldjägerin, die gerade erst ihre ersten Aufträge hinter sich gebracht hat, da lacht sie sich gleich ein paar Partner an, die es in sich haben: Teppo, der große Junge mit mangelndem Orientierungssinn, und Dalik, der Kampfmönch mit dem Ehrenkodex.

Während die Beiden den Weg beschreiten, den sie schon hinter sich hat, gilt es Verbrecher dingfest zu machen, den einen oder anderen Kampf zu bestehen und sich nicht allzu weit auf die andere Seite des Gesetzes zu bewegen.


Wenn die ersten Seiten schon eines klar machen, dann das, dass die Geschichte nicht darauf abzielt, dramatische und actionreiche Abenteuer zu erzählen, sondern eher munter durch den Kakao zu ziehen, denn der in einzelne Episoden aufgeteilte Roman strotzt nur so von schrägen Ereignissen und skurrilen Personen.

Die Kopfgeldjägerin Cloey scheint noch mit am normalsten zu sein, dafür hat sie aber im Verlauf der Handlung nur immer weniger Auftritte, denn ihre Freunde und Partner rücken in den Vordergrund, allen voran Teppo, der viel von einem Manga-Helden hat und jung, unerfahren und naiv daherkommt, aber Superkräfte hat, die nur dadurch gemildert werden, dass sein Orientierungssinn gleich Null ist. Auch Dalik fällt aus dem Rahmen der üblichen Kampfsportler, denn er nimmt seine Eide als Kampfmönch mehr als ernst und versucht diese auch als Kopfgeldjäger weiterzuleben. Doch leider glaubt er zu sehr an das Gute in den Menschen und ist dadurch leicht zu täuschen.
Genau das sorgt aber auch dafür, dass die sympathischen Charaktere immer wieder in Fettnäpfchen tappen oder reingelegt werden, ehe sie am Ende doch noch die Kurve kriegen und ihren Weg gehen. Dabei zeichnen sich auch die Nebenfiguren als besonders schräge Typen aus, die anderen das Leben nicht gerade leichter machen, selbst wenn sie enge Verwandte oder Freunde sind.

Die Geschichte wird mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft erzählt, mag manchmal vom Humor her etwas derbe sein und ein oder zwei Mal Grenzen überschreiten, alles in allem überwiegt aber die schräge Hommage, die Action-Fans - vor allem Manga-Leser - dazu einlädt, die ganzen Anspielungen zu entdecken.

„Sweeper Call“ ist eine Geschichte in Episoden, die mit viel Freude an der Sache, schrägen Ideen und skurrilen Figuren das Action-Genre, so wie es uns heute in der modernen Pop-Kultur vor allem bei Mangas und Animes begegnet, auf die Schippe nimmt und dabei immer wieder zum Schmunzeln bringt.