phantastisch! Ausgabe 94 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 94
Titelbild: Dirk Berger
Atlantis, 2024, Zeitschrift, 84 Seiten, 7,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die „phantastisch!“ geht mit der 94. Ausgabe in eine weitere Runde und nähert sich so langsam, aber sicher der nächsten Jubelnummer an. Das Magazin beschäftigt sich wie immer mit den Themen, die nur eine kleine Gruppe von Lesern begeistert, gerade die, die bereit sind über den Tellerrand zu blicken.


Bernd Kronsbein interviewt diesmal Christian Endres, einen der regelmäßigen Autoren des Magazins, der aber auch als freier Schriftsteller aktiv ist, und fragt ihn über seine neuesten Werke aus. Auch Comic-Künstler Chris Noeth und Feline Lang, Sängerin, Schauspielerin und Autorin, stehen Rede und Antwort.

Artikel beschäftigen sich mit „Philosophie und Science Fiction“ oder „Das Lektorat und das WIR“, dem Miteinander von Lektorat und Autoren, der Postapokalypse im Spiegel der Zeiten, aber auch James Tipptree Jr., hinter dem eigentlich eine Frau steckte. Und wie immer gibt es neben den bekannten Rubriken auch drei Kurzgeschichten und eine Mini-Story, die das Alltägliche mit einem phantastischen Touch erfüllen.


Da sich vermutlich zu wenige Autoren im Bereich der Fantasy bewegen, wird dieses Genre wieder einmal stiefmütterlich behandelt, dafür scheint diesmal die dystopische SF im Mittelpunkt zu stehen, merkt man das doch an einigen der Beiträge.

Dennoch ist die Qualität der Artikel und Interviews sehr hoch, weil die Autoren auch weiterhin mit sehr viel Sorgfalt und Herzblut daran arbeiten und Aspekte herausarbeiten, die bei oberflächlicherer Betrachtung sicherlich übersehen würden.

Interessant sind vor allem die Interviews, erlauben sie dem Leser doch ein wenig hinter die Kulissen zu blicken, ähnlich sieht es bei der Zusammenstellung von Meinungen und Erfahrungen von Lektoren und Autoren aus, die ganz Unterschiedliches zu berichten wissen.

Die Kurzgeschichten sind diesmal etwas abwechslungsreicher, bieten sie doch Einblicke in das Denken künstlicher Intelligenz, das Leben nach der Apokalypse und den düsteren Hauch des Grauens nach einer scheinbar ganz normalen Begegnung.

Alles in allem fordern die Beiträge wie immer den Leser zum Weiterdenken heraus und sind mit Leidenschaft geschrieben, die einen in den Bann ziehen kann.

Auch die 94. Ausgabe der „phantastisch!“ hat wieder einmal einen gewissen Anspruch, den man nur abseits des Mainstreams finden kann. Daher sollte man auch bereit dazu sein, neugierig auf Texte zu sein, die sich abseits des Massengeschmacks bewegen.