Sandman - Albtraumland 2: Das Glashaus (Comic)

Sandman - Albtraumland 2
Das Glashaus
(Sandman Universe: Nightmare Country - The Glass House 1-6)
Text: James Tynion IV
Zeichnungen: Lisandro Estherren, Patricio Delpeche u.a.
Übersetzung: Frank Rehfeld
Panini, 2024, Paperback, 196 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn Neil Gaiman sich inzwischen anderen Dingen zugewandt hat, so lebt das „Sandman Universe“ als Spielwiese für andere Künstler doch immer noch weiter. Der Herr der Träume mag nicht mehr im Mittelpunkt stehen, dafür aber viele andere illustre Gestalten, die seinen Weg kreuzten - so wie die Hexe Thessaly oder der Korinther.

 

Dream selbst hat dem Korinther die Aufgabe anvertraut, nach dem „Lächelnden Mann“ zu suchen, einem aus dem Reich des Schlafes entflohenen Albtraum, der zuletzt die Neu Yorker Künstlerin Madison Flynn tötete. Sie ist nun in Gestalt einer Katze an seiner Seite und hilfreich, weil sie als eine der Wenigen den „Lächelnden Mann“ sehen kann.

Allerdings hat die junge Frau auch eine Bedingung, die den ehemaligen Serienkiller vor Herausforderungen stellt. Denn solange sie an seiner Seite ist, darf der Korinther niemandem Schaden zufügen oder gar töten, was nicht immer einfach ist, wenn man sich in der schillernden Filmwelt von Los Angeles tummelt.


Die Geschichte geht so düster weiter, wie man es gewohnt ist, denn natürlich sorgt der wandelnde Albtraum dafür, dass die dunklen Seiten der Menschen, nach außen gekehrt werden. Immerhin hinterlässt er dafür auch eine Spur, der der Korinther mit Hilfe seiner Begleiterin folgen kann.

Natürlich lassen die Künstler kein Klischee aus, das man mit der Filmindustrie in Verbindung bringt und zelebriert dies entsprechend. So gibt es einiges an Partys, auf denen die Verruchtheit der Männer und Frauen besonders zur Geltung kommt. Jäger und Verfolgter kommen sich dabei zwar immer wieder nahe, aber so wirklich zur Eskalation kommt es irgendwie nicht.

Interessanter ist dabei eher die eingeschobene Geschichte der Hexe Thessaly, die gelernt hat, über die Jahrhunderte mit den Menschen zurechtzukommen und sich nicht von diesen Schachmatt setzen zu lassen. In Geschichten und Bildern erfährt man mehr über ihren Weg, ergänzend zu den Strippen, die sie in der Gegenwart zieht.

Alles in allem atmet und lebt die Geschichte zwar den Geist der Mutterserie, aber irgendwie fehlt diesem Teil ein wenig die Dynamik in der Handlung, denn es passiert nicht wirklich viel. Und auch die Figuren bleiben eher blass. Dafür fängt das Artwork die Stimmung passender denn je ein.

„Sandman - Albtraumland“, 2, „Das Glashaus“ setzt da an, wo der erste Band der Serie aufhörte. Allerdings erreicht die Geschichte diesmal nicht die Spannung des ersten Teils und plätschert eher dahin. Überzeugen kann nur die eingeschobene Lebensgeschichte der Hexe Thessaly.