John Scalzi: Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster (Buch)

John Scalzi
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster
(The Kaiju Preservation Society, 2022)
Übersetzung: Claudia Kern
Cross Cult, 2024, Paperback, 336 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

John Scalzi ist einer der beliebtesten Science-Fiction-Autoren der jungen Generation und lässt sich immer wieder neue Abenteuer einfallen, die einem altbekannten Thema neue Facetten abringen, so wie in „Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster“, einem Roman, der zunächst wie eine Hommage an „Jurassic Park“ und „Godzilla“ wirkt.

 

Jamie wollte eigentlich immer Karriere bei einem angesagten Tech-Start-up in New York City Karriere machen, aber es kommt anders als gedacht. Plötzlich ist er nur mehr ein Hilfsauslieferfahrer für Essen, der kaum etwas zum Leben hat. Bis zu dem Tag, an dem ihm ein Freund ein unschlagbares Angebot macht.

Nur kurze Zeit später findet sich Jamie nicht nur in einem seltsamen Camp in einem lebensgefährlichen Dschungel wieder, sondern auch in einer anderen Dimension, in der es sich Menschen zur Aufgabe gemacht haben, die komplexen Lebensformen zu beschützen, die mehr oder weniger an Godzilla und Co. erinnern.


John Scalzi verarbeitet eine Menge klassischer Themen in der Geschichte und weiß sie doch geschickt zu variieren, denn natürlich sind die Kaiju nicht unbedingt die bösartigen Monster, die es nur auf die Menschen abgesehen haben, sondern Lebewesen in einem ganz speziellen Lebensraum, die fest in ein faszinierendes, wenn auch tödliches Ökosystem eingebunden sind.

Mit leichter Feder erzählt er ein Abenteuer, das auch die Corona-Pandemie und die politischen Entwicklungen der letzten Jahre einbindet, sich dabei aber nicht immer ernstnimmt. Jamie und die Leute, die dieser in dem speziellen Camp kennenlernt, sind durchweg sympathisch, so dass man schnell mit ihnen fühlt und leidet, werden sie doch oft in ganz alltäglichen Situationen dargestellt.

Um ein wenig Spannung einzubringen, gibt es natürlich auch eine fiese Verschwörung im Hintergrund, die sich durch das ganze Buch zieht, aber auch erst nach und nach wirklich offenbart wird. Das mag ab einem bestimmten Augenblick durchschaubar sein, allerdings gibt es zum Ende hin noch einen netten kleinen Twist, so dass man das in sich geschlossene Buch zufrieden beiseitelegt.

Der Autor spielt zudem mit den Bildern, die man durch Filmen wie „Godzilla“ und „Jurassic Park“ im Kopf hat, nutzt diese Klischees aber auch, um sich mehr auf den Hintergrund und das außergewöhnliche Ökosystem zu konzentrieren, in dem die Kaiju auf ihrer Welt leben.

„Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster“ ist ein kurzweiliger Science-Fiction-Roman mit schrägen Ideen und sympathischen Hauptfiguren, Monstern in einem interessantes Ökosystem, aber auch einer fiesen Verschwörung, die spannend zu unterhalten weiß.